Wagoner's Lad
[deutsche Übersetzung]
Oh, hard is the fortune of all womankind,
She's always controlled, she's always confined,
Controlled by her parents until she's a wife,
A slave to her husband the rest of her life.
Oh, I'm just a poor girl, my fortune is sad,
I've always been courted by the wagoner's lad,
He's courted me daily, by night and by day,
And now he is loading and going away.
Oh, my parents don't like him, because he is poor,
They say he's not worthy of entering my door,
He works for a living, his money's his own,
And if they don't like it, they can leave him alone.
"Oh, your horses are hungry, go feed them some hay,
Then sit down beside me, as long as you may."
"My horses ain't hungry, they won't eat your hay,
So fare thee well darlin', I'll be on my way."
"Oh, your wagon needs greasing, your whip is to mend,
Then sit down here by me, as long as you can."
"My wagon is greasy, my whip's in my hand,
So fare thee well darlin', no longer to stand."
Fuhrmanns Bursche
[englischer Text]
O schwer ist das Los der Frau,
sie wird stets kontrolliert, sie wird stets eingesperrt,
kontrolliert von ihren Eltern bis sie eine Ehefrau ist;
ihrem Mann eine Sklavin für tden Rest ihres Lebens.
O, ich bin nur ein armes Mädchen, mein Los ist traurig.
Der Bursche des Fuhrmanns hat mir immer den Hof gemacht.
Er umwarb mich täglich, bei Nacht und bei Tag,
und jetzt lädt er und geht weg.
O, meine Eltern mögen ihn nicht, weil er arm ist.
Sie sagen, er ist es nicht wert, meine Tür zu passieren.
Er arbeitet für seinen Lebensunterhalt, sein Geld ist sein eigenes,
und wenn sie es nicht mögen, können sie ihn in Ruhe lassen.
„O, deine Pferde haben Hunger, gebe ihnen Heu,
dann setzte dich neben mich so lange du darfst.“
„Meine Pferde sind nicht hungrig, sie fressen dein Heu nicht.
So lebe wohl, meine Liebste, ich mache mich auf den Weg.“
„O dein Wagen braucht Fett, deine Peitsche ist kaputt.
dann setzte dich neben mich so lange du kannst.“
„Mein Wagen ist gefettet, meine Peitsche ist in meiner Hand,
So lebe wohl, meine Liebste, ich kann nicht bleiben.“
Ehe es die Eisenbahn gab, Fuhrmänner transportierten die meisten Güter in den dünn besiedelten Gegenden. Jene Männer waren frei, verdienten gutes Geld und in isolierten Landstrichen galten sie als Männer von Welt, eine Tatsache, die sie besonders für die Frauen attraktiv machten. Es ist die alte Geschichte von dem Fuhrmann, der das Mädchen verführt und dann verschwindet. Die Geschichte stammt aus England, wurde nach Amerika mitgebracht und war in den Appalachen sehr beliebt.
Das Lied leiht Strophen von anderen Liedern und ist womöglich ein Vorfahr von solchen klassischen Folksongs wie „Rye Whisky“ und „Jack of Diamonds.“
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Oh, it‘s Little Joe, the wrangler, he will never wrangle more,
His days with the “remuda,“ they are done.
‘Twas a year ago last April he joined the outfit here,
A little Texas stray and all alone.
‘Twas long late in the evening he rode up to the herd
On a little old brown pony he called Chaw;
With his brogan shoes and overalls, a harder looking kid
You never in your life had seen before.
His saddle was a southern kack built many years ago,
An O.K. spur on one foot idly hung,
While his “hot roll“ in a cotton sack was loosely tied behind
And a canteen from the saddle horn he‘d slung.
He said he had to leave his home, his daddy‘d married twice,
And his new ma beat him every day or two;
So he saddled up old Chaw one night and “lit a shuck“ this way—
Thought he‘d try to paddle now his own canoe.
Said he‘d try and do the best he could if we‘d only give him work,
Though he didn‘t know “straight up“ about a cow;
So the boss he cut him out a mount and kinder put him on,
For he sorter liked the little stray somehow.
Taught him how to herd the horses and learn to know them all,
To round ‘em up by daylight, if he could;
To follow the chuck wagon and to always hitch the team
And help the “cosinero“ rustle wood.
We‘d driven to Red River and the weather had been fine;
We were camped down on the south side in a bend,
When a norther commenced blowing and we doubled up our guards,
For it took all hands to hold the cattle then.
Little Joe, the wrangler, was called out with the rest,
And scarcely had the kid got to the herd,
When the cattle they stampeded; like a hailstorm ‘long they flew,
And all of us were riding for the lead.
‘Tween the streaks of lightning we could see a horse far out ahead—
‘Twas Little Joe, the wrangler, in the lead;
He was riding old “Blue Rocket“ with his slicker ‘bove his head,
Trying to check the leaders in their speed.
At last we got them milling and kinder quieted down,
And the extra guard back to the camp did go;
But one of them was missin‘, and we all knew at a glance
‘Twas our little Texas stray, poor wrangler Joe.
Next morning just at sunup we found where Rocket fell,
Down in a washout twenty feet below;
Beneath his horse, mashed to a pulp, his spurs had rung the knell
For our little Texas stray—poor wrangler Joe.
[englischer Text]
O, der kleine Joe, der Cowboy, er wird seine Arbeit nicht mehr erledigen,
seine Tage mit den Pferden sind vorbei
Vor einem Jahr im April schloß er sich unserem Haufen an,
ein kleines herumirrendes Tier aus Texas, ganz allein
Es war spät am Abend als er angeritten kam,
auf einem kleine Pferd, das er „Chaw“ nannte
Mit seinen groben Arbeitsschuhen und einer Latzhose,
einen härter aussehenden jungen Mann hatten wir nie gesehen
Sein Sattel war im Stil des Südens und ganz schön alt,
eine OK-Sporne hing an einem Fuß,
während seine Schlafdecke locker hinter ihm
und eine Trinkflasche an seinem Sattel hing
Er sagte, er war von Zuhause abgehauen, sein Vater hätte wieder geheiratet
Und seine neue Mutter schlug ihn alle paar Tage
Also sattelte er Chaw und ritt davon
Er dachte sich, er schlüge sich alleine durch
Er sagte, er täte sein Bestes wenn wir ihm Arbeit gäben,
obwohl er rein gar nichts von Kühen verstand
Also gab der Chef ihm ein Pferd und stellte ihn ein
Denn er mochte diesen jungen Herumtreiber irgendwie
Wir brachten ihm bei, mit den Pferden umzugehen und alles kennen zu lernen,
sie bei Tagesanbruch möglichst alle zusammen zu halten,
dem Essenwagen zu folgen und das Gespann anzuspannen
und dem „cosinero“ beim Holzsammeln zu helfen
Wir waren bis Red River gekommen und das Wetter war schön
Am südlichen Ufer kampierten wir in einer Biegung,
als ein Nordwind zu blasen begann und wir verdoppelten die Wache
Denn wir brauchten jeden Mann, die Rinder zusammen zu halten
Little Joe, der Cowboy wurde mit allen anderen aufgerufen
und kaum war er bei der Herde angekommen,
als sie wie ein Hagelsturm in wilder Flucht davon rannte
und alle versuchten an die Spitze der Herde zu gelangen
Zwischen Blitzschlägen konnten sie ein Pferd weit vorne sehen,
es war der kleine Joe vorne weg
Er ritt Blue Rocket und hatte ein Regencape über seinem Kopf,
er versuchte die führenden Rinder zu bremsen
Endlich hatten wir sie eingefangen und etwas beruhigt
und die zusätzliche Wache kehrte zum Lager zurück
Aber es fehlte eins, und wir wußten sofort
es war das herumirrende Tier aus Texas, der Cowboy Joe
Am nächsten Morgen beim Sonnenaufgang entdeckten wir wo Rocket gestürzt war,
in einer ausgespülten Senke, sechs Meter tief
Unter seinem Pferd, zerquetscht, - seine Sporne waren die Totenglocken
für den Herumtreiber aus Texas – den armen Cowboy Joe
Little Joe, the Wrangler
Little Joe, the Wrangler war eines jener Lieder, die erst nach der Ära der langen Trecks aus Texas geschrieben wurden, aber von Cowboys beliebt war und ein Teil der mündlichen Tradition wurde. Geschrieben wurde das Lied von Nathan Howard „Jack“ Thorp, etwa zehn Jahre nachdem der augefangen hatte Cowboylieder zu sammeln.
Thorp erzählte, wie es zu dem Lied kam. „Er arbeitete als Cowboy und trieb eine Herde von Chimney Lake, New Mexico nach Higgins, Texas. Eines abends am Lagerfeuer schrieb er „Little Joe, the Wrangler“ auf eine Papiertüte. Dazu benutzte er die Melodie von „Little Old Log Cabin in the Lane“. Während des Trecks sang es das neue Lied für die anderen Cowboys und sang es noch mal in einem Bar in Weed, New Mexico. Von da aus verbreitete sich das Leid und wurde ausgesprochen populär“. Die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit, obwohl die Identität von Joe nur Thorp bekannt war.
Thorp nahm das Lied in seine Sammlung Songs of the Cowboys (1908) auf und es war auch Bestandteil der ersten Sammlung von Cowboyliedern von John A. Lomax, ohne das Thorp als Autor erwähnt wurde. Das Lied war so beliebt, daß eine Variante, „Little Joe, the Wrangler’s Sister“ geschrieben wurde, wahrscheinlich auch von Thorp.
Ein „wrangler“ war ein Cowboy, der auf die Pferde einer Truppe aufpasste.
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Black Lung
Hazel Dickens
[deutsche Übersetzung]
He’s had more hard luck than most men could stand;
The mines was his first love, but never his friend;
He’s lived a hard life and hard he’ll die,
Black lung’s done got him, his time is nigh.
Black lung, black lung, you’re just biding your time;
Soon all of this suffering I’ll leave behind;
But I can’t help but wonder what God had in mind,
To send such a devil to claim this soul of mine.
He went to the boss man but he closed the door;
It seems you’re not wanted when you’re sick and you’re poor;
You’re not even covered in their medical plans,
And your life depends on the favors of man.
Down in the poorhouse on starvation’s plan,
Where pride is a stranger and doomed is a man;
Your soul full of coal dust till your body’s decayed,
And everyone but black lung’s done turned you away.
Black lung, black lung, oh your hand’s icy cold,
As you reach for my life and torture my soul;
Cold as that water in that dark cave,
Where I spent my life’s blood diggin’ my own grave.
Down at the graveyard the bossman came,
With his little bunch of flowers, oh God, what a shame.
Take back those flowers, don’t sing no sad songs;
The die has been cast now, a good man is gone.
Schwarze Lunge
[englischer Text]
Er hat mehr Pech gehabt, als die meisten Männer aushalten könnten.
Die Minen waren seine erste Liebe, aber nie sein Freund.
Er hat ein hartes Leben gelebt und so wird er sterben,
die schwarze Lunge hat ihn, seine Zeit naht.
Schwarze Lunge, schwarze Lunge, du wartest ab;
bald lasse ich all dieses Leiden hinter mir.
Aber ich frage mich doch, wie Gott sich das vorstellte,
einen solchen Teufel zu schicken, um meine Seele zu holen.
Er ging zum Boss, aber dieser schloß die Tür.
Es scheint, man will dich nicht, wenn du krank bist und arm;
du bist nicht einmal von ihrem Krankenplan abgesichert,
und dein Leben hängt von der Gunst deiner Mitmenschen ab.
Im Armenhaus am Verhungern,
wo Stolz ein Fremder ist und verdammt ein Mann.
Deine Seele ist voller Kohlenstaub, bis dein Körper verfault,
und alle außer der schwarzen Lunge haben dir den Rücken gekehrt.
Schwarze Lunge, schwarze Lunge, deine Hände sind eiskalt
während du nach meinem Leben greifst und meine Seele folterst;
kalt wie das Wasserloch in jener dunklen Höhle,
wo ich mein Lebensblut herausgab beim Schaufeln des eigenen Grabes.
Zum Friedhof kam der Boss herunter
mit einem kleinen Blumenstrauß, o Gott, welch eine Schande.
Nehmen Sie die Blumen zurück, singen Sie keine traurige Lieder.
Die Würfel sind gefallen, ein guter Mann ist weg.
Black Lung
Die „Schwarze Lunge“, pneumonoconiosis, wird durch das Einatmen von Kohlenstaub über einen längeren Zeitraum verursacht. Es gibt zwei Sorten der „Schwarzen Lunge“, die einfache, die an sich nicht bedrohlich ist und sich bessert, wenn man Kohlenstaub nicht mehr einatmen muß, und die komplizierte Form, die Atemnot, welche den frühzeitigen Tod bringen kann. In der komplizierten Form wachsen, auch wenn der Betroffene dem Staub nicht mehr ausgesetzt wird, faserige Klumpen in den Lungen.
Hazel Dickens schrieb „Black Lung“ für den Dokumentarfilm Harlan County, U.S.A. (1978.) Inspiriert wurde das Lied vom Tod ihrer älteren Brüder und Schwager durch die Krankheit „Schwarze Lunge“ und ähnlichen Krankheiten.
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Motherless Child
traditional
[deutsche Übersetzung]
Sometimes I feel like a motherless child
Sometimes I feel like a motherless child
Sometimes I feel like a motherless child
A long way from home
A long way from home
Sometimes I feel like I'm almost gone
Sometimes I feel like I'm almost gone
Sometimes I feel like I'm almost gone
A long way from home
A long way from home
Sometimes I feel like a feather in the air
Sometimes I feel like a feather in the air
Sometimes I feel like a feather in the air
A long way from home
A long way from home
Sometimes I feel like a motherless child
Sometimes I feel like a motherless child
Sometimes I feel like a motherless child
A long way from home
A long way from home
Mutterloses Kind
[englischer Text]
Manchmal komme ich mir vor wie ein mutterloses Kind,
Manchmal komme ich mir vor wie ein mutterloses Kind,
Manchmal komme ich mir vor wie ein mutterloses Kind,
von Zuhause sehr weit weg,
von Zuhause sehr weit weg.
Manchmal komme ich mir vor, als wäre ich fast weg,
Manchmal komme ich mir vor, als wäre ich fast weg,
Manchmal komme ich mir vor, als wäre ich fast weg,
von Zuhause sehr weit weg,
von Zuhause sehr weit weg.
Manchmal komme ich mir vor wie eine Feder in der Luft,
Manchmal komme ich mir vor wie eine Feder in der Luft,
Manchmal komme ich mir vor wie eine Feder in der Luft,
von Zuhause sehr weit weg,
von Zuhause sehr weit weg.
Manchmal komme ich mir vor wie ein mutterloses Kind,
Manchmal komme ich mir vor wie ein mutterloses Kind,
von Zuhause sehr weit weg,
von Zuhause sehr weit weg.
Aufnahmen von of “Motherless Child”
Morgana King, Best of Morgana King
Geoff Muldaur, Sleepy Man
Odetta, At Carnegie Hall
Odetta, The Essential
Peter, Paul & Mary, Songs Will Rise
Pete Seeger, American Favorite Ballads, Vol. 3, Folkway FA2322, LP
Dave Van Ronk, Dave Van Ronk Sings Ballads, Blues, and Spirituals, Folkways FS 3818, LP
Noten:
Peter, Paul & Mary Songbook
Folksong Abecedary, James F. Leisy. New York: Bonanza Books, 1966.
Folksong Encyclopedia Vol. 2, Jerry Silverman. Chappell Music, Inc., 1963.
Folksong U.S.A. The 111 Best American Ballads, collected, adapted and arranged by John A. Lomax and Alan
Lomax. New York: Duell, Sloan and Pearce, 1947.
Motherless Child
Die ersten Afrikaner, die in die britischen Kolonien von Amerika gebracht wurden, kamen 1619 an. Sklaven waren sie nicht, sondern indentured servants, Vertragsarbeiter, die nach einer festgelegten Frist freie Menschen wurden. Später importierte eine freie schwarze Gemeinde selber Sklaven aus Afrika. Zunächst rechtfertigte man die Sklaverei dadurch, daß die Afrikaner Heiden waren. Schon lange vor dem Ende des 17. Jahrhunderts bedeutete die Taufe nicht mehr Befreiung, und Afrikaner und ihre Nachkommen wurden ausschließlich auf Grund ihrer Hautfarbe versklavt. Diese lebenslange Versklavung ließ die Zahl der importierten Menschen in die Höhe schießen, denn nun waren sie billiger als Vertragsarbeiter. Im 18. Jahrhundert wurden 200.000 Afrikaner in die britischen Kolonien, bzw. die USA gebracht. Es war aber erst die Entkernungsmaschine für Baumwolle, die die Institution der Sklaverei für mehrere Generationen festigten.
Als der Bürgerkrieg ausbrach war die überwiegende Mehrheit der vier Millionen Sklaven, die 40% der Bevölkerung des Südens ausmachte, mehrere Generationen von Afrika entfernt. Obwohl ihre Herkunft in ihrer Musik, ihrer Erzählungen und in ihrer Medizin weiterlebte, waren sie 1861 genauso amerikanisch wie ihre Besitzer.
Die meisten der Sklaven hatten gemeinsame Erfahrungen gemacht. Sie kannten die Welt außerhalb der Grenzen der Plantage gar nicht. Sie waren Analphabeten, aber Meister des Überlebens, Meister im Gebrauch der Demut, des verbalen Ausweichens und des Verstecken der Emotionen. Sie kannten die Unsicherheit des Familienlebens, das Auspeitschen, die Unfähigkeit der Männer, ihre Frauen vor den Gelüsten des „Meisters“ zu schützen. Vor allem aber kannten sie „ihre weiße Leute“, was umgekehrt nicht der Fall war.
Trennung von Familie, Trennung von Zuhause, Sprache, Kultur, Glauben, von Namen. Nach der Befreiung standen die ehemaligen Sklaven mit ihrer Freiheit da, aber ansonsten vor dem Nichts. [Africans in America: America’s Journey through Slavery, Rycocisc CD90444]
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Dakota Land
words: John A. Dean, music: „ Beulah Land “
[deutsche Übersetzung]
We‘ve reached the land of desert sweet,
Where nothing grows for man to eat;
The wind it blows with feverish heat
Across the plains so hard to beat.
(chorus)
O Dakota land, sweet Dakota land,
As on thy fiery soil I stand,
I look across the plains
And wonder why it never rains,
Till Gabriel blows his trumpet sound
And says the rain‘s just gone around.
We‘ve reached the land of hills and stones
Where all is strewn with buffalo bones.
O buffalo bones, bleached buffalo bones,
I seem to hear your sighs and moans.
(chorus)
We have no wheat, we have no oats,
We have no corn to feed our shoats;
Our chickens are so very poor
They beg for crumbs outside the door.
(chorus)
Our horses are of bronco race;
Starvation stares them in the face.
We do not live, we only stay;
We are too poor to get away.
(chorus)
Dakota Land
[englischer Text]
Wir haben das Land der süßen Wüste erreicht
Wo nichts wächst, was ein Mensch essen kann
Der Wind weht mit fieberhafte Hitze,
über die unvergleichliche Prärie
(Refrain)
O Dakota Land, süßes Dakota Land
Auf deiner feurigen Erde stehe ich
Ich schaue über die Prärie
und frage mich warum es nie regnet
Bis Gabriel seine Trompete bläst
und sagt, der Regen ist gerade vorbeigezogen
Wir haben das Land der Hügel und Steine erreicht,
wo Büffelknochen überall herumliegen
O Büffelknochen, ausgebleichte Büffelknochen,
es scheint, ich höre euer Seufzen und Stöhnen
Wir haben keinen Weizen, wir haben kein Hafer,
wir haben kein Mais, wir haben keine Shoats
Unsere Hühner sind so armselig,
sie betteln um Krümel vor der Tür
Unsere Pferde sind eine wilde Rasse,
Hunger steht ihnen im Gesicht geschrieben
Wir leben nicht, wir bleiben bloß,
wir sind zu arm, um wegzugehen.
Noten
An American Sample, Twilo Scofield, (ed.). Cutthroat, (1981), p 88b
American Ballads and Songs, Lilian Gear Boswell and Louise Pound, (ed.), Schribner, (1972/1922)
American Songbag, Carl Sandburg (ed). Harcourt Brace, Jovanich, (1955)
Cowboy and Western Song, Austin E. and Alta S. Fife, Bramhall House, (1982/1969), p 52
Cowboy Songs and Other Frontier Ballads, John A. Lomax and Alan Lomax. MacMillan (1938), p410
Songs of the Great American West, Irwin Silbert, Dover, (1967), p233
A Treasury of American Folklore, Benjamin Botkin, Crown, Bk (1944), p313 Dakota)
Dakota Land
Am 2. März 1896 schuf der Kongress der Vereinigten Staaten schuf das Dakota Territorium, das die heutigen Bundestaaten North und South Dakota sowie den größten Teil von Montana und Wyoming umfaßte. Zwei Jahre später wurde es auf das Gebiet von den heutigen Bundesstaaten North und South Dakota reduziert. Das Homestead Act von 1862 brachte die ersten Siedler in das Gebiet; 1868 wurde der erste Anspruch auf Land registriert. Siedler in großer Zahl kamen aber erst nachdem die Northern Pacific Eisenbahn den Missouri Fluß um 1872 bzw. 1873 erreichte.
Zur Finanzierung des Baus der Strecke erhielt die Eisenbahngesellschaft große Ländereien aus der öffentlichen Hand und sie war daran interessiert, das Land an Siedler zu verkaufen, die zukünftige Kunden werden würden. Die Northern Pacific startete eine riesige Werbekampagne, um Käufer anzulocken. Auf dem Höhepunkt dieser Kampagne hatte die Eisenbahngesellschaft Anzeigen in zweihundert englischsprachigen, 68 deutschen und 32 skandinavischen Zeitungen gesetzt. Die Eisenbahngesellschaft gründete sogar Zeitungen in Deutschland, der Schweiz und England und schickte Redner nach Europa, um Vorträge über das Land in Dakota zu halten. In der ersten Hälfte der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts, hatte die Northern Pacific 831 Agenten in Großbritannien und 124 in Norwegen, Schweden, Dänemark, Holland, Deutschland und der Schweiz. [ Dee Brown, Hear that Lonesome Whistle Blow. The Epic Story of the Transcontinental Railroads .New York: Henry Holt and Company, 1977. p. 245-246. ] Siedler kamen aus all diesen Ländern, sowie aus dem Osten der USA. Die größte nationale Gruppe waren die Norweger. Zwischen 1870 und 1899 stieg die Bevölkerung von North Dakota von 2400 auf 191.000 an. 1890 bestand die Bevölkerung zu 70% aus Einwandern und ihren Kindern. [ www.prairiepublic.org/features/changing/past.htm ]
Obwohl Investoren aus dem Osten der USA große Farms gründeten, hatten die meisten neuen Siedler relativ wenig Land. Das Leben der neuen Farmer auf der baumlosen, trockenen Prärie war hart. Das Pflügen der Erde war schwer. Jeden Tag nach der Arbeit mußten die Pflüge geschärft werden. Um zu überleben, mußten die Menschen lange Stunden arbeiten. Die meisten folgte dem Beispiel der Großbauern und bauten Weizen an, aber mit ihren 64 Hektar und den von der Eisenbahngesellschaft diktierten Transportpreisen hatten sie es schwer. Es kostete mehr, Getreide von Dakota nach Chicago zu transportieren als von Chicago nach Liverpool. Sinkende Getreidepreise und eine lang anhaltende Dürre in den 1880er Jahre führten viele zur Aufgabe, die oftmals zu arm waren, um weggehen zu können.
Ein weiteres Problem war die Einsamkeit des Lebens auf der Prärie, eine Einsamkeit, die Europäer sich nicht einmal hätten vorstellen können. Zu viel Arbeit und die Isolation machten vielen zu schaffen, besonders den Frauen. Für manche Frauen vergingen oft viele Jahre, ohne, daß die eine Siedlung besuchten. All das kombiniert mit den langen, dunklen Wintern und dem Wind, der sich scheinbar nie legte, war mehr als manche von ihnen gewachsen waren, die ein oder andere Siedlerfrau verlor den Verstand.
Der Winter von 1886-1887, nach mehreren Jahren Dürre, war besonders hart. Arktische Stürme ließen die Temperaturen immer tiefer sinken. Die Fühltemperatur erreichte in Dakota minus 75° C.
„Wochen, gar Monate eingefangen in der gefrorenen, baumlosen Prärie, tausende verloren buchstäblich ihren Verstand. Am Ende wurden Stühle zerhackt und verbrannt. Die Siedler erwogen einen verzweifelten Marsch zur nächsten Stadt und versuchten zu entscheiden, was verrückter war, zu bleiben oder zu gehen. Niemand weiß, wie viele ihr Leben verloren, aber als der Frühling kam, fand man ganze Familien, die ihren letzten Kartoffeln umklammerten und einander festhielten, ihre starrenden, leeren Augen mit Eis verkrustet.“ [ Marc Reisner, Cadillac Desert . The American West and Its Disappearing Water . New York : Penquin Books, 1986,1993. p. 105. ]
1889 wurde North Dakota Bundesstaat und die Politik hatte einen aufrührerischen Ton, der auf der Frustration, die die Menschen dort empfanden, wegen ihrer Abhängigkeit von großen Firmen außerhalb des Staates und insbesondere von der Eisenbahngesellschaft. 1890 übernahm die Independent Party, die aus der Verschmelzung der Farmers‘ Alliance und der Demokratischen Partei hervorgegangen war, die Regierung des Staates, um nach nur zwei Jahren vor allem auf Grund ihrer Unerfahrenheit wieder abgewählt zu werden.
Bis 1905 war die Frustration so angewachsen, daß eine Ära des politischen Aufruhrs eingeleitet wurde. 1907 kam die American Society of Equity, eine Genossenschaftsbewegung, nach North Dakota und während der darauffolgenden sechs Jahren wurden mehr als sechshundert Verkaufs- und Aufkaufslokale gegründet. Radikale, darunter viele Immigranten, gründete die Sozialistische Partei von North Dakota. Diese Bewegungen wollte die Macht der großen Firmen beschneiden, verlangte nach Steuergerechtigkeit und besseren Dienstleistungen seitens des Staates. Aus ihren ging 1915 die Nonpartisan League (NPL) hervor, die bis 1918 die bundesstaatliche Regierung beherrschte. Ein Reformprogramm wurde verabschiedet, das erweiterte Bildungsmöglichkeiten, verbesserte Gesundheitseinrichtungen und eine Regulierug von öffentlichen Einrichtungen, sowie großer Firmen beinhaltete. Natürlich gab es dabei heftigen Widerstand. Viele der NPL-Führer waren Sozialisten, die die amerikanische Teilnahme am Ersten Weltkrieg abgelehnt hatten. Während der „red scare“, der Phase der großen Angst vor den „Roten“ nach dem Krieg und der Oktoberrevolution, verlor die NPL viele Unterstützter und ihre Macht in der Regierung North Dakotas. Aber das Erbe der NPL war die bundesstaatliche Bank on North Dakota in Bismarck, die eine wichtige wirtschaftliche Rolle in North Dakota spielt, die staatliche Getreideaufkaufstelle in Grand Fork und eine Tradition des politischen Aufruhrs.
Überall auf der großen Prärie erlebten die Menschen Ähnliches. Die alte Hymne „Beulah Land“, geschrieben 1875 oder 1876 von Edgar Pages Stites und vertont von John R. Sweney, wurde von den Siedlern genommen und verändert, damit sie sich über die eigene Gutgläubigkeit lustig machen konnten. Versionen von „Beulah Land“ sind überall auf der Prärie gesammelt worden: „Kansas Land“, „Montana Land“, und eben „Dakota Land“.
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Crossing the Border
Si Kahn
[deutsche Übersetzung]
As a young man he traveled through Russia
With his uncle and two other singers
But they drafted him into the Army
And he had to escape from there
When the guards that they'd bribed at the border
Started shooting at him and the others
They turned back, but he kept going
And kept going for ninety two years
(chorus)
We are crossing the border
We are crossing the border
We are crossing the border
Come go, come go, come go
He got passage to Nova Scotia
Was married in Manitoba
He shoveled dirt for the Canadian Pacific
Carried hod when they built the hotel
Land was a dollar an acre
But he was too careful to buy it
So when they found oil on it
He still had the story to tell
(chorus)
Then he moved down south of the border
By the mills on the Merrimack River
He pumped gas and kept store for a living
Raised up his daughter and sons
He'd sit at the head of the table
Drinking Haig and Haig pinch bottle whiskey
And I'd wonder how someone so gentle
Could have done all the things that he'd done
(chorus)
He got old and lived by the ocean
I went with my children to see him
He stared through the cataracts at them
But I think that he saw them just right
We buried him up in New England
And maybe that's home for the wanderer
But home is where the heart is
And my heart's with my Zade tonight
(chorus)
Die Grenze überschreiten
[englischer Text]
Als junger Mann reiste er durch Russland
Mit seinem Onkel und zwei anderen Sängern,
aber er wurde zur Armee eingezogen
und mußte von dort fliehen.
Als die Grenzsoldaten, die sie bestochen hatten,
anfingen auf ihn und die anderen zu schießen,
drehten die anderen um, aber er ging weiter,
und ging weiter zweiundneunzig Jahre lang.
(Refrain)
Wir überschreiten die Grenze,
wir überschreiten die Grenze,
wir überschreiten die Grenze.
Komm mit, komm mit, komm mit.
Er schiffte nach Nova Scotia,
heiratete in Manitoba,
schaufelte Erde für die Canadian Pacific Eisenbahn,
war Handlanger, als das Hotel gebaut wurde.
Das Land kostete ein Dollar pro acre [4.000 m²],
aber er war zu geizig, etwas davon zu kaufen.
Als dort Öl entdeckt wurde
hatte er noch die Geschichte zu erzählen.
(Refrain)
Dann zog er über die Grenze nach Süden,
zu den Fabriken am Fluß Merrimack.
Er bestritt seinen Lebensunterhalt mit einer Tankstelle und einem Laden,
zog seine Tochter und Söhne groß.
Er saß am Tisch
und trank Haig and Haig Whiskey,
und ich fragte mich, wie einer, der so sanft war,
so viele Dinge hatte machen können.
(Refrain)
Er wurde alt und lebte am Ozean.
Ich ging mit meinen Kindern ihn besuchen.
Er starrte sie durch den grauen Star an,
aber ich glaube, er sah sie ganz richtig.
Wir bestatteten ihn in Neuengland,
und vielleicht ist das das Zuhause des Wanderers.
Aber das Zuhause ist, wo das Herz ist,
und heut Nacht ist mein Herz mit meinem Zade.
(Refrain)
Zade ist Yiddisch für grandfather.
Aufnahmen von “Crossing the Border”:
Si Kahn, Doing My Job , Flying Fish FF 221, LP
Si Kahn, In My Heart: Live in Holland, Philo Records
Noten:
Si Kahn Songbook, Milwaukee: Hal Leonard Publishing Company, 1989.
Crossing the Border
Die USA sind ein Land der Einwanderer. Diese Wahrheit lernt jedes Kind in Amerika. Und das Land sei ein S chmelztiegel. Das klingt klar und deutlich, aber die Geschichte ist komplexer. Zuerst einmal klammert es die Ureinwohner aus, deren Vorfahren zwar wahrscheinlich auch aus Asien nach Amerika einwanderten, aber nach vielleicht 30.000 Jahren als einheimisch betrachtet werden dürften. In der Schule lernt man, die Menschen kamen nach Amerika auf ihrer Suche nach Freiheit. Das ist in gewisser Hinsicht sicherlich zutreffend, aber die meisten flüchteten eher von etwas als Weg von dem alten Leben war das Ziel. Amerika war für viele eine Ausweichmöglichkeit, wenn die Verhältnisse zu Hause als unerträglich empfunden wurden, seien es Iren, die dem Hungertod entfliehen wollten, Deutsche, die ihre Heimat nach der 48er Revolution verlassen mußten, Skandinavier, die zu Hause kein Land erwerben konnten, Juden, die vom europäischen Antisemitismus bedroht waren, Mexikaner, die vor der Armut ihrer Heimat flüchteten, oder Vietnamesen, die nach dem amerikanischen Krieg ihr Land verlassen mußten. Die meisten Einwanderer waren also Flüchtlinge. Viele sind nicht freiwillig gekommen. Ein Großteil von den Einwanderern waren „Wirtschaftsflüchtlinge“. Ihnen ging es weniger um ideelle Werte als um ihr wirtschaftliches Fortkommen.
Willkommen waren die Einwanderer selten. Bis ins 20. Jahrhundert wurden Arbeitskräfte und Siedler in Amerika dringend gebraucht, dennoch wurden den Neuen mit Mißtrauen und Ablehnung begegnet. Ausländerfeindliche Bewegungen sind genauso ein Teil der amerikanischen Geschichte wie die Wellen der Einwanderung. In der Regel blieben die Einwanderer in dem neuen Land fremd, der Sprache gar nicht oder nur unzureichend mächtig, dem erhofften wirtschaftlichen Erfolg versperrt. Es war meistens die zweite Generation, die die Früchte der Taten der Eltern ernten konnte.
Die Legende des Schmelztiegels muß auch differenziert betrachtet werden. Viel ist daran wahr. Die Menschen vieler verschiedener Nationalitäten wurden erfolgreich amerikanisiert. Die Kinder der Einwanderer lernten die neue Sprache, die Enkel konnten schon die alte nicht mehr und heiraten einen Partner mit einem anderen nationalen Hintergrund. Das ist der übliche Weg der Amerikanisierung. Aber so friedlich, freiwillig und vor allem vollständig ist die Verschmelzung nie gewesen. Jede Welle der Einwanderer brachte ihre Kultur mit und veränderte die neue Heimat. Was es hieß, Amerikaner zu sein, änderte sich also ständig. Und manche nationale Gruppen blieben eben resistent.
Bis zum amerikanischen Bürgerkrieg, zum Beispiel, wurde den Deutschen in Amerika großes Mißtrauen entgegengebracht. Sie hielten zusammen und manche ihrer Sitten wirkten auf die „Amerikaner“ befremdend. Statt sonntags zu Hause mit der Familie zu verbringen, saßen sie gern in Biergärten und hörten Blasmusik. Viele waren katholisch oder Freidenker. Aber mit der Zeit wurden sie akzeptiert, obwohl sie ihre Sprache beibehielten, ihre eigene Vereine und Zeitungen hatten, und eine Gemeinschaft innerhalb der amerikanischen Gesellschaft bildeten. Sie waren fleißig und gesetzestreu. Dann kam der Erste Weltkrieg. Die Deutsch-Amerikaner schlugen sich auf die Seite des Kaisers und setzten alles daran, die USA aus dem Krieg heraus zu halten. Als die USA dann doch gegen Deutschland in den Krieg traten, schlug eine Welle des Patriotismus den „Deutschen“ entgegen, obwohl die meisten von ihnen sich gegenüber den USA loyal zeigten. Es wurde Mode die Loyalität aller sogenannten „Bindestrich-Amerikaner“ in Frage zu stellen. Aber die „Deutschen“ waren das sichtbarste Ziel. Sie wurden tätlich angegriffen, deutsche Läden wurden demoliert, deutsche Zeitungen verboten, Deutschunterricht in den Schulen ausgesetzt. Die deutsche Gemeinschaft in den USA überlebte diesen Krieg nicht. Mancher Deutsch-Amerikaner, sowie andere „Bindestrich-Amerikaner“, ließen ihre Namen anglisieren.
Doch sind die Kulturen der Einwanderer nie ganz und gar ausgestorben, auch nicht die deutsche. Die USA sind nach wie vor und vielleicht zunehmend eine multikulturelle Gesellschaft. Was die Musik betrifft, kann man heute noch Musik aus Deutschland, Spanien, Finnland, Norwegen, Polen und vielen andere Kulturen hören. Die irische Musik in den USA hat eine besonders lebendige Tradition.
Dann gab es die anderen „Einwanderer“, die ganz und gar unfreiwilligen, die Afrikaner. Ihnen wurden die alten kulturellen Identitäten und Sprachen bewußt genommen, jedoch ohne daß sie sich, bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts, in die amerikanische Gesellschaft integrieren durften, ein Prozeß, der noch nicht abgeschlossen ist und vielleicht nie abgeschlossen sein wird. Der Einfluß der Afrikanisch-Amerikaner auf die amerikanische Kultur ist kaum zu ermessen und zwar besonders im Bereich der Musik.
Ein Land der Einwanderer zu sein, heißt eine Nation zu sein, die wie ein sich ständig änderndes Mosaik ist. Geht ein Teil verloren, kommt ein neues hinzu, und das Bild wird immer bunter.
Nach der Ermordung von Zar Alexander dem III. 1881 brach eine Welle des Anti-Semitismus in Rußland aus. Die Juden erlebten mehr Einschränkungen in den Bereichen Religion, Bildung und Beruf. Sie mußten in Angst vor tätlichen Angriffen, gar Pogromen leben. Von den acht Millionen Einwanderern aus Rußland und Österreich-Ungarn waren zweieinhalb Millionen Juden.
Das Lied erzählt die Geschichte von Gabriel Kahn, dem Großvater von Si Kahn. Mit 20 Jahren mußte er seinen Militärdienst antreten. Als Jude in der Armee des russischen Reiches hatte man es alles andere als einfach. Seine Familie traf Vorbereitungen für seine Desertion und Flucht aus Rußland. Eines Tages meldete er sich krank und kam nie wieder zurück. Er wurde über die Grenze geschmuggelt, schiffte sich erst nach England und dann nach Kanada ein. Später ging er nach Lowell, Massachusetts, wo er auch begraben ist.
ethnische Musik aus den USA:
The World in Our Backyard (Musik in and um New York City herum: irisch, bulgarisch, thai, peruanisch, portugiesisch, ungarisch, jordanisch, u.a.), Chub CD1005
Deep Polka: Dance Music from the Midwest (deutsch, polnisch, slowenisch, tschechisch, finnisch, kroatisch, and norwegisch), Smithsonian Folkways CD40088
Texas-Czech, Bohemian – Moravian Bands 1929-1959, Arhoolie CD 7026
Music of New Mexico: Hispanic Traditions, Smithsonian Folkways, CD40409
The Texas-Mexican Conjunto – 1936-1966 , Arhoolie Cas 9049
Pawlo Humeniuk, King of the Ukrainian Fiddlers, Arhoolie CD7025
The Wheels of the World Vol. 1: Early Irish-American Music, Yazoo-CD7009
Klezmania: Klezmer for the New Millennium, Shenachie CD67007
Masters: Hawaiian Slack Key Guitar Instrumental Collection, Dancing Cat-CD38032
Les flemmes d'enfer/ Flames of Hell: Best of Cajun/Zydeco Tradition Swamp Music Vol. 1, Trikont US 0156-E/U / Aziz Herawi
Master of Afghani Lutes, Arhooloe CD 387
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Anna Olsen
[deutsche Übersetzung]
Tom Russell
My name is Anna Olsen, leaving Norway, was so hard
I watch my nearest neighbors now, planting fruit trees in their yard
Their dreams of the olde land has but added to their tears
As most of their young children died, before they reached six years
I married a Solvaer man, praise God, we've faired quite well
While others fled in the dark, from land too poor to sell
Some hung themselves in apple trees, on broke and bankrupt farms
And the sun would rise on rotten fruit and the smoke of burning barns
American Primitive man
In an American Primitive Land
Never touched me with an angry hand
An American Primitive man
This land was conquered horseback, and it's horses now we raise
Percherons and Clydesdales are trained in farming ways
Our daylight's gone to dusty work; the night is storms and fright
And the lonesome sound of the Orphan Trains, whistling through the night
And when the wind moves through the barley, and the owls begin to moan
Makes a body mournful for, the one's we left back home
So many nights I've watched the storm, and stared out through the rain
And dreamed of our departed boy, riding on the Orphan Train
The son who ran away from us, on that orphan train.
Anna Olsen
[englischer Text]
Mein Name ist Anna Olsen, Norwegen zu verlassen, war so schwer.
Ich beobachte wie meine Nachbarn Obstbäume in ihren Gärten pflanzen.
Ihre Träume von der alten Heimat haben ihre Tränen vermehrt,
während die meisten ihrer jungen Kinder starben, ehe sie sechs Jahre erreichten.
Ich heirate einen Mann aus Solvær, gottlob, uns geht es gut,
während andere in der Dunkelheit vom Land flüchten, das zu arm ist, um es zu
verkaufen.
Manche erhängen sich in Apfelbäumen der bankrotten Farmen
und die Sonne geht auf über verfaultem Obst und dem Rauch brennender Scheunen.
Amerikanischer Primitiver
In einem primitiven amerikanischen Land,
faßte mich nie in böser Absicht an.
Ein amerikanischer Primitiver.
Das Land wurde vom Sattel aus erobert, nun züchten wir Pferde,
Percherons und Clydesdales werden für die Landwirtschaft dressiert.
Das Tageslicht geht in staubiger Arbeit verloren; die Nacht besteht aus Stürmen und Angst
und der einsame Klang der Waisenzüge, die durch die Nacht pfeifen.
Und wenn der Wind sich durch die Gerste bewegt und die Eulen anfangen zu heulen,
stimmt es einem traurig für die Zurückgelassenen.
So viele Nächte schaute ich den Stürmen zu und starrte durch den Regen
und träumte von unserem entflohenen Sohn, der mit dem Waisenzug fährt,
dem Sohn, der abhaute, in dem Waisenzug.
Aufnahme von "Anna Olsen":
The Man from God Knows Where , Hightone Records FXCD 209
Anna Olsen
Vor 1850 gab es weniger als 20.000 Skandinavier in den USA. Während des Bürgerkrieges warben die Nordstaaten um Soldaten in Skandinavien. Dafür versprachen sie ihnen Land. Das amerikanische Konsulat in Stockholm wurde von Freiwilligen überschwemmt. Aber die USA hatten im Krieg nicht die Transportmöglichkeiten, um davon zu profitieren. Und noch während des Krieges, 1862, verabschiedete der amerikanische Kongreß den Homestead Act , das Gesetz, das Land praktisch umsonst für Siedler versprach. In Skandinavien verbreitete sich ein „Amerikafieber“.
Skandinavien hat ein kühles, dunkles Klima, ungeeignet für die Landwirtschaft, von der der überwiegende Teil der Bevölkerung dennoch leben mußte. Die Landschaft in Norwegen und Teile Schwedens ist bergig, der Boden nicht besonders fruchtbar. 1850 wurden nur 4% des Landes von Norwegen und Schweden für die Landwirtschaft genutzt. [ Barbara Kaye Greenleaf, America Fever: The Story of American Immigration . New York: Mentor, 1970. p. 77 ] In allen drei Ländern (also auch in Dänemark) hielt der Adel den größten Teil des Landes in seinem Besitz und verkaufte es nicht an die Bauern. Während des 19. Jahrhunderts stieg die Bevölkerung Skandinaviens um fast 100%, so daß immer weniger Menschen in der Lage waren, sich vom eigenen Land zu ernähren. Für die unterste Schicht der Menschen in diesen Ländern bedeutete die Möglichkeit, in Amerika Land erwerben, Freiheit und einen gehobenen sozialen Status. Die Möglichkeit, in Skandinavien sozial aufzusteigen, war praktisch nicht gegeben.
Ein weiterer Grund für die Auswanderung war die zunehmende Intoleranz der lutherischen Kirche, die praktisch Staatskirche war. Jeder Mensch stand unter ihrer Kontrolle und mußte Kirchensteuer zahlen.
Anders als die meisten Einwanderergruppen, blieben die Skandinavier nicht in den Großstädten hängen. Sie fuhren weiter in den Mittelwesten und Westen des Landes, um Farmer zu werden. Das Leben auf der Prärie war hart und einsam. Man hatte wenige Nachbarn und die waren weit verstreut. Das Klima war extrem. Besonders die kalten Winter, wenn die Menschen praktisch in ihren Häusern eingeschlossen waren, verlangten ihren Zoll. Isolierte Menschen verzweifelten, tranken, verloren ihren Verstand, verübten Selbstmord. Aber als Farmer waren die Skandinavier außerordentlich erfolgreich. Die schwedischen Einwanderer kultivierten ein Gebiet in Amerika, das größer war als ganz Schweden.
Im Gegensatz zu den Iren und anderen späteren Einwanderern waren die Skandinavier in Amerika gern gesehen. Sie waren weiß, protestantisch, diszipliniert und fleißig. Schneller als andere Gruppen gingen sie in die große amerikanische Bevölkerung auf.
Die Auswanderung war ein einschneidendes Ereignis in der Geschichte Skandinaviens. Es wanderten 1.250.000 Schweden, 850.000 Norweger, und 350.000 Dänen nach Amerika aus. Obwohl diese Zahlen gering wirken im Vergleich zu den der Deutschen, Iren oder Italienern, verloren keine anderen Länder einen so hohen Anteil ihrer Bevölkerung durch Auswanderung. 1900 gab es fünf Millionen Schweden und zwei Millionen Norweger. In manchen Gegenden wanderten so gut wie alle junge Menschen der unteren sozialen Schichten aus.
Diese Tatsachen erzwangen soziale und wirtschaftliche Reformen in Skandinavien, damit nicht noch mehr Menschen verloren gingen. Das war die Grundlage für den skandinavischen Sozialstaat, der später für viele andere Länder zum Modell wurde.
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The Church in the Wildwood
[deutsche Übersetzung]
There's a church in the valley by the wildwood
No lovelier spot in the dale
No place is so dear to my childhood
As the little brown church in the vale
(Oh, come, come, come, come)
Come to the church by the wildwood
Oh, come to the church in the vale
No spot is so dear to my childhood
As the little brown church in the vale
How sweet on a clear Sabbath morning
To listen to the clear ringing bells
Its tones so sweetly are calling
Oh come to the church in the vale
(Oh, come, come, come, come)
Come to the church by the wildwood
Oh, come to the church in the vale
No spot is so dear to my childhood
As the little brown church in the vale
There, close by the church in the valley
Lies one that I loved so well
She sleeps, sweetly sleeps, 'neath the willow
Disturb not her rest in the vale
(Oh, come, come, come, come)
Come to the church by the wildwood
Oh, come to the church in the vale
No spot is so dear to my childhood
As the little brown church in the vale
There, close by the side of that loved one
'Neath the tree where the wild flowers bloom
When farewell hymns shall be chanted
I shall rest by her side in the tomb
(Oh, come, come, come, come)
Come to the church by the wildwood
Oh, come to the church in the vale
No spot is so dear to my childhood
As the little brown church in the vale
The Church in the Wildwood
Die Kirche im Wald
[englisher Text]
Es gibt eine Kirche im Tal im Wald,
es gibt keinen schöneren Ort im Tal.
Kein Ort meiner Kindheit ist so lieb
wie die kleine braune Kirche im Tal
(Refrain)
O, kommt, kommt, kommt, kommt,
kommt zu der Kirche im Wald.
Kein Ort meiner Kindheit ist so lieb
wie die kleine braune Kirche im Tal
Wie süß ist es an einem klaren Sabbatmorgen,
das Läuten der Glocken zu hören,
ihre Töne so lieblich rufen.
O, kommt zu der Kirche im Tal
(Refrain)
Dort, nahe der Kirche im Tal
liegt die, die ich so geliebt habe.
Sie schläft, schläft ruhig unter der Weide.
Störe ihre Ruhe im Tal nicht.
(Refrain)
Dort, nahe bei meiner Liebsten,
unter den Bäumen wo die Wiesenblumen blühen,
wo die Lieder zum Abschied klingen werden,
werde ich ruhen neben ihr in der Gruft.
(Refrain)
youTube
Carter Family, “The Church in the Wildwood”
Charlie Pride, "The Church in the Wildwood"
Aufnahmen von “ The Church in the Wildwood ”
Bushnell's Basin Delegation . Time in Our Lives, Bushnell's Basin BBD-7901, LP (1979).
Carter Family . Carter Family in Texas. Vol. 7, Old Homestead OHCS 139, LP (1984).
June Carter. Wildwood Flower, Dualtone 80302, CD (2003).
Carmen Holland. All Time Favorite Sacred Songs on the Autoharp, Sound Productions , LP (197?).
Bonnie Leigh. Down in the Shady Grove, Maywind K56-03, CD (1998).
Rose Maddox. Beautiful Bouquet , Arhoolie 5030, LP (1983).
Charles Maxson and Karen Skidmore . From the Heartland of West Virginia . The Hammered & Plucked Dul , Peaceable 4, LP (1975).
Cloise and Harley Sinclair. American Hammer Dulcimer , Troubadour TR-6, LP (1978).
Noten
Charles Johnson, One Hundred & One Famous Hymn, Hallberg , (1982), (Little Brown Church in the Vale)
Linda Lowe Thompson. Dulcimer Players News, DPN , Ser, 18/1, p13(1992)
Ruth Burton Herren. Jack & Olivia Solomon (eds.). Sweet Bunch of Daisies, Colonial Press , Bk (1991), p108.
The Church in the Wildwood
Das Lied „The Church in the Wildwood“ wurde von Dr. William S. Pitts (1830-1918) geschrieben. Während er im Juni 1857 von Wisconsin, wo er in Rock County als Lehrer arbeitete, nach Fredericksburg, Iowa reiste, um seine Verlobte dort zu besuchen, hielt die Kutsche in dem kleinen Ort 500-Seelen Ort Bradford, gerade 20 Kilometer von Fredericksburg. Die kleine Siedlung war gerade neun Jahre zuvor gegründet worden. Um die Beine zu strecken, machte Pitts, der Musiklehrer war, einen Spaziergang die Cedar Street entlang. Er sah eine schöne Stelle im Tal des Cedar Flusses und stellte sich vor, wie schön es wäre, dort eine Kirche zu bauen. Wenige Tage danach, um das Bild aus dem Kopf zu kriegen, schrieb er dazu ein Gedicht und vertonte es später. Er legte das Lied weg und es wurde vergessen.
1860, nachdem die Gemeinde in Bradford es satt hatte, sich in einem Anwaltsbüro, leeren Geschäftsräumen und in Privathäusern zu treffen, wurde das Fundament für eine neue Kirche gelegt. Mit gespendetem Holz wurde die Kirche nach und nach gebaut.
Inzwischen hatte William Pitts geheiratet und lebte in Wisconsin. 1862 zog das Ehepaar nach Fredericksburg, um in der Nähe der Eltern von Frau Pitts zu sein. Pitts wurde als Gesangslehrer in der Bradford Akademie angestellt. Er war nicht wenig überrascht, als er entdeckte, daß an genau der Stelle, die er sich als ideelle Stelle für eine Kirche vorgestellt hatte, und über die er sein Lied geschrieben hatte, tatsächlich eine kleine Kirche im Bau war, und, weil es die billigste Farbe war, war sie sogar braun gestrichen. Er fand eine Kopie seines Liedes und bei der Einweihung der Kirche sang seine Gesangsklasse das Lied zum ersten Mal öffentlich.
1865 verließ Pitts Iowa, um in Chicago Medizin zu studieren. Um seine Studiengebühren zahlen zu können, verkaufte er die Rechte für das Lied für 25 Dollar. Bis er mit seinem Studium fertig war, war „The Church in the Wildwood“ wieder in Vergessenheit geraten. Pitts ließ sich in Fredericksburg, Iowa nieder und arbeitete vierzig Jahre dort als Arzt.
Ende des 19. Jahrhunderts ging es mit der kleinen Siedlung Bradford bergab. Als die Eisenbahn gebaut wurde, hatte der Ort keinen Anschluß bekommen und die Mühle war nach Nashua, Iowa gezogen. Die Bevölkerung war so sehr geschrumpft, daß die schon vernachlässigte Kirche 1888 geschlossen wurde. Nach der Jahrhundertwende wurde aber eine Gesellschaft zur Erhaltung „der kleinen brauen Kirche“ gegründet worden und ab 1914 wurden wieder Gottesdienste in der Kirche gehalten. Die Gemeinde sowie das Lied erlebten eine Wiedergeburt. Das Weatherwax Quartet, das während der 20er und 30er Jahren in den ganzen USA und Kanada tourte, benutzte „The Church in the Wildwood“ als ihr Erkennungslied. Dadurch wurde die Kirche bekannt und Besucher kamen nach Bradford, um sie zu sehen. Heute besuchen mehr als 40.000 Menschen jährlich die Kirche und mehr als 400 Paare lassen sie sich jedes Jahr dort trauen. Die Gemeinde ist verbunden mit der United Church of Christ.
The Little Brown Church im Internet
Foto: Weatherwax Quartet und die „kleine braune Kirche“
New York Times Artikel zur „kleinen braunen Kirche”
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Pretty Polly
[deutsche Übersetzung]
Polly, pretty Polly, come go along with me,
Polly, pretty Polly, come go along with me,
Before we get married some pleaure to see.
O Willie, o Willie, I'm afraid of your ways,
O Willie, o Willie, I'm afraid of your ways,
I'm afraid you will lead my poor body astray.
Polly, pretty Polly, you're guessing just right,
Polly, pretty Polly, you're guessing just right,
I dug on your grave the best part of last night.
Well she stepped a few steps further and what did she spy?
Well she stepped a few steps further and what did she spy?
But a new dug grave and a spade lying by.
He stabbed her to the heart and her heart's blood did flow,
He stabbed her to the heart and her heart's blood did flow,
And into the grave pretty Polly she did go.
He threw a little dirt over her and started for home,
He threw a little dirt over her and started for home,
Leaving no one behind but the wild birds to mourn.
It's a debt to the devil poor Willie must pay,
It's a debt to the devil poor Willie must pay,
For killing Pretty Polly and running away.
Hübsche Polly
[englischer Text]
Polly, hübsche Polly, komm geh mit mir,
Polly, hübsche Polly, komm geh mit mir,
ehe wir heiraten, uns zu vergnügen.
O Willie, o Willie, deine Art macht mir Angst,
o Willie, o Willie, deine Art macht mir Angst,
ich habe Angst, du wirst mich verführen.
Polly, hübsche Polly, du schätzt das richtig ein
Polly, hübsche Polly, du schätzt das richtig ein
den größten Teil der vorigen Nacht grub ich dein Grab.
Sie ging ein paar Schritte weiter und was sah sie da?
sie ging ein paar Schritte weiter und was sah sie da?
ein frisches Grab und eine Spaten daneben.
Er stach sie ins Herz und ihr Herzblut floß,
er stach sie ins Herz und ihr Herzblut floß,
und ins Grab ging die hübsche Polly.
Er schmiß ein bißchen Erde über sie und ging nach Hause,
er schmiß ein bißchen Erde über sie und ging nach Hause,
ließ keinen außer den wilden Vögeln zu trauern.
Seine Schuld an den Teufel muß Willie zahlen,
seine Schuld an den Teufel muß Willie zahlen,
weil er die hübsche Polly tötete und wegrannte.
Aufnahmen von "Pretty Polly"
E.C. (Estil C.) Ball, Anglo American Ballads , Library of Congress AFS L 1, LP
E.C. (Estil C.) Ball, Bad Man Ballads, Prestige International INT 25009, LP
E.C. (Estil C.) Ball, High Atmosphere, Rounder CD 0028, CD
E.C. (Estil C.) Ball, Southern Journey. Vol. 1: Voices from the American South, Rounder 1701, CD
E.C. (Estil C.) Ball, Southern Journey. Vol. 5: Bad Man Ballads, Rounder 1705, CD
E.C. Ball and Oma, Fathers Have a Home Sweet Home, Rounder 0072, LP
Dock Boggs, His Folkways Years 1963-1968, CD40108, CD
Dock Boggs, Legendary Dock Boggs, Verve/ Folkways FV 9025, LP
Dock Boggs, Country Blues: Complete Early Recordings (1927-29), Revenant 205, CD
Paul Clayton, Bloody Ballads, Riverside RLP 12-615, LP
Fred Cockerham, Southern Clawhammer, Kicking Mule KM 213, Cas
Judy Collins, Sanity & Grace, Gold Castle
Judy Collins, So Early in the Spring, Elektra
Judy Collins, Who Knows Where the Goes, Elektra
Coon Creek Girls, Early Radio Favorites Old Homestead C142, Cas
Wilma Lee Cooper and the Clinch Mountain Clan, Daisy a Day, Rebel REB 1625, LP
Bill (Banjo Bill) Cornett, Mountain Music of Kentucky, Smithsonian/Folkways SF CD 40077, CD
Country Pardners, Sound of Bluegrass, Pickwick ACL-0535, LP
Erik Darling, Eric Darling, Elektra EKL-154, LP
Sandy Denny, Sandy Denny, Saga 13153, LP
Dillards, Live Almost, Elektra EKS-7265, LP
Dillards, Folk Box, Elektra EKL-9001, LP
Walter Forbes, Ballads and Bluegrass, RCA (Victor) LPM-2472, LP
Addie Graham, Been a Long Time Traveling, June Appal JA 0020, LP
Frank Hamilton, Frank Hamilton Sings Folk Songs, Folkways FA 2437, LP
Russell Higgins, Old-Time Banjo Anthology, Vol. 1, Marimac AHS 4, Cas
Will Holt, Will Holt Concert Stinson SLP 64, LP
Ivor Melton, Ballads and Songs of the Blue Ridge Mountains, Asch AH 3831, LP
New Lost City Ramblers, Rural Delivery No. 1, Verve/ Folkways DW-90705, LP
Tom Paley, Folk Banjo Styles, Elektra EKL-7217, LP
Tom Paley, O Love Is Teasin', Elektra BLP-12051, LP
Raymond Pendleton, 38th Annual Galax Old Fiddlers Convention, 1973, Gazette 38, LP
Dirk Powell, If I Go Ten Thousand Miles, Rounder 0384, CD
Red Fox Chasers, Red Fox Chasers, County 510, LP
Jean Ritchie, Best of Jean Ritchie, Prestige International 13003, LP
Jean Ritchie & Doc Watson, Jean Ritchie and Doc Watson At Folk City, Smithsonian/ Folkways CD SF 40005, CD
Jean and Lee Schilling, Porches of the Poor, Traditional JLS 617, LP
Mike Seeger and Alice Gerrard, Mike Seeger and Alice Gerrard, Greenhays GR 704, LP
Pete Seeger, American Ballads, Folkways FA 2319, LP
Lee „Boy“ Sexton, Mountain Music of Kentucky, Smithsonian/Folkways SF CD 40077, CD
B.F. Shelton, Old Time Ballads from the Southern Mountains, County 522, LP
Hobart Smith, Instrumental Music of the Southern Appalachians, Tradition TR 1007, LP
Ed Spencer, Traditional Music From Grayson and Carroll Counties, Folkways FS 3811, LP
I.D. Stamper, Red Wing, June Appal JA 0010, LP
Stanley Brothers, Stanley Brothers, Harmoyn HL 7291, LP
Ralph Stanley & Patty Loveless, Clinch Mountain Country, Rebel REB-5001, CD
Raymond Stanley, Kirkland Recordings, Tennessee Folklore Society TFS-106, LP
Pete Steele, Anglo American Ballads, Library of Congress AFS L 1, LP
Pete Steele, Banjo Tunes and Songs, Folkways FS 3828, LP
Unknown Singer(s), Music of the Worlds Peoples. Vol. 1, Folkways P 504, LP
Harry and Jeanie West, Smokey Mountain Ballads, Counterpoint/Esoteric CPT-545, LP
Hedy West, New Folk, Vanguard VRS 9096, LP
White Lightning, White Lightning, ABC ABCS-690, LP
Paul Wiley, Comin' Round the Mountain, Voyater VLRP 302, LP
Noten
The American Songbag, Carl Sandburg and Garrison Keillor, Harcourt Brace, 1990.
Folksong U.S.A. John A. Lomax and Alan Lomax. New York Duell, Sloan and Pearce, 1947.
Southern Folk Ballads, Vol. 1. American Originals: A Heritage, Maud Boelyn, August House, 1987.
A Song Catcher in Southern Mountains, Dorothy Scarborough. New York : AMS Press, 1966.
Songs to Remember, Wilma Lee Cooper
Pretty Polly
Jean Ritchie erinnert sich: „Meine Mutter hat es mir nicht erlaubt 'Pretty Polly; zu singen, weil sie meinte es wäre unziemlich für eine Frau.“ [The Folk Music Encyclopedia , Kristin Baggelaar und Donald Milton. London: Omnibus Press, 1974, S. 316.]
Diese Ballade wurde erst Mitte des 18. Jahrhunderts in England als „Gosport Tragedy“ oder „The Cruel Ship's Carpenter“ bekannt. Siebenundzwanzig Strophen erzählten von dem Mord einer jungen Frau in Gosport nahe Southhampton. In der ursprünglichen Ballade versucht Willie auf einem Schiff zu fliehen, aber der Geist von Polly und ihrem ebenfalls ermordeten Baby finden ihn und suchen ihn heim.
Away from the Captain he turned with speed
And met his dearest Polly, which made his heart bleed
She rent him, she stripped him, she tore him all in three;
‘Because he had murdered her and her baby.Vom Kapitän wendete er sich rasch ab
Und traf seine liebste Polly und sein Herz blutet.
Sie zerriß ihn, zog ihn aus und dreiteilte ihn,
denn er hatte sie und ihr Baby ermordet.
Die Kentucky Sänger reduzierten die Geschichte auf das Wesentliche. Das Baby und der Geist kommen nicht mehr vor. Greil Marcus schrieb: „Du kannst dir vorstellen, daß Pollys Schwangerschaft in dem amerikanischen Lied nicht wegen der puritanischen Prüderie fehlt, sondern wegen der geheimen puritanischen Erkenntnis von den Orten des Herzen, die nicht erreicht werden können, von Wünschen, die nicht erklärt werden können, von denen man sich nicht einmal herausreden kann – du kannst dir vorstellen, so ist das Lied gruseliger.“ [Greil Marcus, Invisible Republic , S. 181.]
Es gibt eine ganze Reihe amerikanischer Balladen, die von ermordeten schwangeren Frauen handeln, z.B. „Omie Wise“ und „Knoxville Girl“. Vielleicht waren sie als Warnung für die jungen Frauen gedacht.
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Something in the Rain
Tish Hinojosa
[deutsche Übersetzung]
Mom and dad have worked the fields
I don't know how many years
I'm just a boy now but I know how
And go to school when work is slow
We have seen our country's roads
Bakersfield to Illinois
And when trouble comes our way, oh yeah,
I've seen my daddy pray
There's something wrong with little sister
I hear her crying by my side
Mama's shaking as she holds her
We try to hold her through the night
And Mama says close your eyes Mijito [my son]
Dream of some place far from here
Like pictures in your school books
Someday you can take us there
(chorus)
There must be something in the rain
I'm not sure just what that means
Abuelita [grandmother] talks of sins of man
Of dust that's in our hands
There must be something in the rain,
Wel, what else could cause this pain
Those airplanes cure the plants so things can grow
Oh no, it must be something in the rain
Little sister's gone away
Mama's workin' long again
And me, I think I understand
About our life, about our land
Well, talkers talk and dreamers dream
I will find a place between
I'm afraid but I believe
That we can change these hurting fields
(chorus)
Cause there's something in the rain
But there's more here in our hands
' Buelita's [grandma‘s] right about the sins of man
Whose profits rape the land
And the rains are pouring down
From the growers to the towns
And until we break the killing chains
There's something in the rain.
Something in the Rain
Irgendetwas im Regen
Tish Hinojosa
[englischer Text]
Mama und Papa arbeiten auf den Feldern,
ich weiß nicht wie viele Jahre.
Ich bin nur ein Junge, aber ich kann es auch,
und gehe zur Schule wenn die Arbeit nachläßt.
Wir haben die Straßen unseres Landes gesehen,
Bakersfield bis Illinois,
und wenn wir Schwierigkeiten begegnet sind,
habe ich meinen Vater beten sehen.
Mit meiner kleinen Schwester stimmt etwas nicht.
Ich höre sie in der Nacht neben mir weinen.
Mama zittert, während sie sie hält.
Wir versuchen sie durch die Nacht zu bringen,
und Mama sagt, mach die Augen zu, Majito , [mein Sohn]
träume von einem fernen Ort
wie ein Bild in deinen Schulbüchern.
Eines Tages kannst du uns dahin bringen.
(Refrain)
Es muß irgendetwas im Regen sein.
Ich bin nicht sicher, was das bedeutet.
Abuelita [Großmutter] spricht von den Sünden der Menschen,
von Staub, der in unseren Händen ist.
Es muß irgendetwas im Regen sein,
was sonst könnte diese Schmerzen verursachen?
Jene Flugzeuge heilen die Pflanze, damit Dinge wachsen können,
aber nein, es muß irgendetwas im Regen sein.
Kleine Schwester ist weggegangen,
Mama arbeitet wieder lange Stunden,
Und ich, ich glaube, ich verstehe
unser Leben, unser Land.
Nun, Sprecher sprechen und Träumer träumen;
ich werde eine Stelle dazwischen finden.
Ich habe Angst, aber ich glaube,
daß wir diese verletzenden Felder ändern können.
(Refrain)
Denn es muß irgendetwas im Regen sein,
aber mehr haben wir in unseren Händen.
'Buelita hat Recht mit den Sünden der Menschen
deren Profite das Land vergewaltigen.
Und der Regen fälltvon den Pflanzern zu den Ortschaften.
Und bis wir diese tötenden Ketten brechen
gibt es irgendetwas in dem Regen.
youTube:
Tish Hinojosa: "Something in the Rain"
Aufnahme von “Something in the Rain”:
Tish Hinojosa, Culture Swing, Rounder CD3122, CD
Something in the Rain
Jedes Jahr setzen sich bis zu einer Million Menschen in den USA als Wanderarbeiter in Bewegung, ein Großteil davon spanisch sprechend. In den 60er Jahren setzte sich der Begriff „Chicano“ für diese spanisch sprechenden Menschen durch. Die größte Gruppe der Wanderarbeiter kommt aus Texas. Die Menschen, in der Regel ganze Familien, ziehen von Ernteeinsatz zu Ernteeinsatz.
Es ist ein schweres Leben. Die Wanderarbeiter verdienen wenig. Der Stundenlohn ist gering und die Menschen sind oft monatelang arbeitslos. Die ihnen zur Verfügung gestellten Behausungen sind oft schlechter Qualität. Das Bildungsniveau der Menschen ist niedrig. Häufig werden die Schulen gewechselt; die Kinder der Wanderarbeiter müssen häufig in Klassen mit wesentlich jüngeren Kindern sitzen. Oft werden sie diskriminiert und sind in vielen Schulen nicht gern gesehen. Ihre Eltern bezahlen dort keine Steuer, jedoch in bestimmten Gegenden können ihre Kinder zeitweilig einen großen Teil der Schülerschaft bilden. Viele Eltern halten eine Schulbildung sowieso für überflüssig.
Das vielleicht größte Problem der Wanderarbeiter ist die Gesundheitsversorgung. Die meisten sind ohne Versicherung und viele Ärzte lehnen es ab, Wanderarbeiter zu behandeln. Vor allem werden sie auf den Feldern zahlreichen Chemikalien ausgesetzt, die in der modernen Landwirtschaft verwendet werden, und das viele Jahre lang. Die meisten leiden unter Hautproblemen, einige leiden unter Vergiftungen.
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Big Water
Tom Russell
[deutsche Übersetzung]
They call this river the father of waters
I guarantee you that's a fact
Old man river, he gone high, wild and angry
He's taking the bottomlands back
You know that old saying, "Come hell or high water."
They mean the same thing to me
I watched my home and everything I'd worked for
Floating down to the sea
Down to the Mexican sea
(chorus)
Big water risin' on the plans of mice and men
Mother Nature's tears are floodin' the levee
Of the worn-out promise land
Of a worn-out promise land
Noah built his arche as God had directed
He loaded the zebras two by two
Well me, I got my wife and kids and a pair of old hounddogs
And a Sears and Roebuck canoe
We floated down to Hannibal, Missouri
Where the snakes were nestin' in the trees
I shouted Mark Twain as we was rollin' through the levee
But no one shouted back at me
No one shouted back at me
(chorus)
They call this river the father of waters
I guarantee you that's a fact
Old man river, he gone high, wild and angry
He's taking the bottomlands back
He took the bankrupt farms and the empty coal mines
And the ghost of the factory town
Well, the Bible tells of a fire next time
But there'll be nothing left to burn down
Nothing left to burn down
(chorus)
Big water risin'
Das große Wasser
[englischer Text]
Man nennt diesen Fluß den Vater der Gewässer;
ich garantiere, daß ist eine Tatsache.
er „alte Mann Fluß“ spielt verrückt,
er holt die Auen zurück.
Du kennst den Spruch, „Komme die Hölle oder Hochwasser.“
Für mich sind sie dasselbe.
Ich sah zu, wie mein Haus und alles wofür ich gearbeitet hatte
zum Meer herunter schwamm,
bis zum mexikanischen Meer.
(Refrain)
Das große Wasser steigt über die Pläne von Mäusen und Männern.
Die Tränen von Mutter Natur überschwemmen die Dämme
des erschöpften Gelobten Landes,
des erschöpften Gelobten Landes.
Noah baute seine Arche nach Gottes Anweisungen,
er lud die Zebra paarweise ein.
Ich habe meine Frau und Kinder und zwei alte Jagdhunde
und ein Kanu von Sears und Roebuck.
Wir trieben bis Hannibal, Missouri,
wo die Schlangen sich in den Bäumen ausruhten.
Ich rief „Mark Twain“ als wir durch den Damm rollten,
aber keiner antwortete,
keiner gab mir eine Antwort.
(Refrain)
Man nennt diesen Fluß den Vater der Gewässer;
ich garantiere, daß ist eine Tatsache.
Der „alte Mann Fluß“ spielt verrückt,
er holt die Auen zurück.
Er nahm die bankrotten Höfe und leere Kohlengruben
und die ausgestorbenen Fabrikstädte.
Die Bibel erzählt vom nächsten Feuer;
aber zum verbrennen, wird nichts übrig sein.
(Refrain)
Sears & Roebuck ist eins der größten Versandhäuser, bzw. Kaufhausketten der USA.
Aufnahme von “Big Water”
Tom Russell & Iris DeMent, The Long Way Around , Hightone HCD 8081, CD
Big Water
Eine Überschwemmung ist etwas natürliches und an sich ein Segen. Zur Katastrophe wird sie erst wenn Menschen versuchen, sich der Macht des Flusses zu widersetzen. Nach der großen Überschwemmung von 1927 setzte die Mississippi River Commission ein massives Programm zum besseren Schutz gegen zukünftige Überschwemmungen in Gang. Fast alle Maßnahmen konzentrierten sich allerdings auf die Gegen unter Cairo, Illinois.
Die Überschwemmung von 1993 erreichte nicht die Ausmaße der von 1927, richtete aber im Mittelwesten große Schaden an, den größten Teil davon nördlich von Cairo, was zu Rufen nach noch mehr Schutzmaßnahmen führte, um den Fluß zu zähmen. Andere wiederum unterstützen eine Rückkehr zu natürlichen Bedingungen, die Wiederherstellung von Feucht- und Überschwemmungsgebieten. Der Sierra Club initiierte ein Programm zur Wiedergewinnung der natürlichen Umwelt des Flusses. Tatsache ist, Überschwemmungen sorgen für die „Gesundheit“ eine Flusses. Natürliche Überschwemmungsgebiete dienen als Filter. Sie stoppen Sediment und filtern Schadstoffe. Überschwemmungsgebiete helfen auch während Hochwasserphasen in dem sie das Mehr an Wasser aufnehmen und dafür sorgen, daß es langsam abfließt. Für viele Fischarten ist das Hochwasser das Zeichen sich fortzupflanzen.
Überschwemmungen schaffen auch Kanäle, Inseln und Sümpfe, die wildlebenden Tiere brauchen dieses Umfeld, das die Artenvielfalt fördert, indem die Migration von Pflanzen und Tiere gefördert wird. Auf längerer Sicht ist Hochwassrschutz kontraproduktiv und verschlimmert die Situation nur.
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Dust Storm Disaster (The Great Dust Storm)
Woody Guthrie
[deutsche Übersetzung]
On the fourteenth of April of nineteen thirty-five
There came the worst of dust storms, that ever filled the sky
You could see the dust storm coming, a cloud looked death-like black
And through our mighty nation it left a dreadful track.
From Oklahoma City to the Arizona line,
Dakota and Nebraska to the lazy Rio Grande,
It fell across our city like a curtain of black rolled down,
We thought it was our judgment, we thought it was our doom.
The radio reported, we listened with alarm,
The wild and windy actions of this great mysterious storm;
From Albuquerque and Clovis, and all New Mexico,
They said it was the blackest that ever they had saw.
From old Dodge City , Kansas , the dust had rung their knell,
And a few more comrades sleeping on top of old Boot Hill,
From Denver, Colorado, they said it blew so strong,
They thought that they could hold out, but didn't know how long.
Our relatives were huddled in their oil boom shacks,
The children they was crying as it whistled through the cracks.
The family it was crowded into their little room,
They thought the world had ended, they thought it was their doom.
This storm took place at sundown and lasted through the night,
When we looked out next morning we saw a terrible sight;
We saw outside our windows where wheat fields once had grown,
Was now a rippling ocean of dust the wind had blown.
It covered up our fences, it covered up our barns,
It covered up our tractors in this wild and windy storm,
We loaded our jalopies and pilied our families in,
We rattled down the highway to never come back again.
„Boothill“ nannte man in Dodge City den Friedhof, wo Banditen so schnell and flach begraben wurden, daß die Spitzen ihrer Stiefel hervorguckten.
Staubsturm Desaster
[englischer Text]
Am 14. Tag im April 1935
schlug der schlimmste Staubsturm ein, der je den Himmel füllte.
Man konnte den Sturm kommen sehen; die Wolke sah schwarz wie der Tod aus,
und in unserer mächtigen Nation hinterließ er eine schreckliche Spur.
Von Oklahoma City bis zur Grenze von Arizona,
Dakota und Nebraska bis zum langsamen Rio Grande.
Er sank über unsere Stadt wie ein schwarzer Vorhang.
Wir dachten, es wäre das Jüngste Gericht. Wir dachten, es wäre unser Tod.
Das Radio berichtete; mit Sorge hörten wir zu,
die wilden und stürmischen Bewegungen des großen, mysteriösen Sturms.
Von Albuquerque und Clovis und ganz New Mexico,
man sagte, es wäre das Schwärzeste, was sie je gesehen hätten.
Von Dodge City, Kansas der Staub laütete ihre Todesglocke.
Und ein paar weitere Kameraden schlafen im Friedhof.
In Denver Colorado sagten sie, er blies so kräftig;
sie meinten, sie könnten durchhalten, aber sie wußten nicht wie lange.
Unsere Verwandtschaft hockte in ihren Öl-Boom Hütten,
und die Kinder weinten während der Sturm durch die Ritzen pfiff.
Und die Familie war zusammengepfercht in ihrem kleinen Zimmer.
Sie dachten, die Welt wäre zu Ende, und sie dachten, es wäre ihr Tod.
Der Sturm fing bei Sonnenuntergang an. Er dauerte die ganze Nacht.
Als wir am nächsten Morgen hinausschauten, sahen wir Schreckliches.
Wir sahen von unseren Fenstern, wo Weizenfelder gewachsen waren,
war nun ein kräuselnden Ozean vom Wind getriebenen Staubes.
Er deckte unsere Zäune zu; er deckte unsere Scheune zu;
er deckte unsere Traktoren zu, in diesem wilden und staubigen Sturm.
Wir luden unsere alte Autos und ließen die Familien einsteigen.
Wir ratterten die Landstraße lang, um nie wieder zurückzukehren.
Aufnahmen von "Dust Storm Disaster (The Great Dust Storm)”
Ramblin' Jack Elliott, Hard Travelin': The Songs of Woody Guthrie and Others , Fantasy F. 24720, LP. 1977
Woody Guthrie, Dust Bowl Ballads , Buddha Records. 2000. CD
Noten
Sing Out Reprints, Sing Out , 1959
Dust Storm Disaster
Mit dem Begriff Dust Bowl, wortwörtlich „Staubschüssel“, bezeichnet man das Gebiet, das während der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts extreme Winderosion erlitt: betroffen waren Teile von Kansas, Colorado, Oklahoma, Texas und New Mexico.
Der Begriff geht auf einen Reporter der Nachrichtenagentur Associated Press zurück, der ihn nach dem verheerenden Staubsturm vom 14. April 1935 zum ersten Mal benutzte. Riesige Staubwolken rollten über das Land wie eine Mauer, erinnern sich die Menschen. Aus dem Tag wurde tiefste Nacht, das hellste Licht war aus unmittelbarer Nähe kaum zu sehen. Der Wind blies so hart, daß Eisenbahnwaggons die Schienen entlang geschoben wurden. Die Muttererde, Samen und Pflanzen wurden von den Feldern weggerissen. Scheunen und Häuser, Zäune und Straßen wurden begraben unter Staub. Es war der schlimmste Staubsturm der „Dust Bowl“, aber zwischen 1932 und 1941 gehörten solche Stürme zum Alltag. Das Gebiet war während dieser Jahre totes und ist bis heute ein gezeichnetes Land. Das von der Trockenheit betroffene Gebiet reichte bis nach Kanada. Die Mehrheit der Bewohner der „Dust Bowl“ harrte aus, aber diese Katastrophe, verbunden mit der allgemeinen Wirtschaftskrise ließ vielen Menschen kaum eine andere Wahl, als zu flüchten. In Cimarron County, Oklahoma, gab es zwischen 1932 und 1937 auf Grund der Trockenheit keine Ernte. Im schlimmsten Jahr, 1938, wurden schätzungsweise 850 Tonnen Muttererde vom Wind weggetragen. Aus den am schlimmsten getroffenen Gebieten zog die Hälfte der Bevölkerung fort. 114 counties in den westlichen Teilen von Kansas und Nebraska wurden fast menschenleer, manche Gegenden wurden für immer aufgegeben. Die Bevölkerung von Nebraska sank um 37.000 Menschen.
Lange Zeit nannte man die große Prärie die „Große amerikanische Wüste“, und es hieß, sie wäre für die Besiedlung von Menschen ungeeignet. Als dieses Gebiet durch die Eisenbahn und die ersten Straßen erschlossen wurde, setzte aber ein Strom von Siedlern ein und niemand fragte nach den natürlichen Grenzen der landschaftlichen Entwicklung der Region, denn die 70er und 80er Jahre des 19. Jahrhunderts waren durchweg regenreiche Jahre in der Prärie. Man lebte tatsächlich nach dem Motto, „der Regen folgt dem Pflug“. Die Eisenbahngesellschaften hatten große Ländereien erhalten, als Ausgleich , für die Kosten des Streckenbaus und waren daran interessiert, Siedler und damit künftige Kunden auf ihrem Land anzusiedeln. Auch die Territorien, die nach und nach Bundesstaaten wurden, hatten viel öffentliches Land. Sie setzten alles in Bewegung, Siedler und künftige Steuerzahler zu suchen und warben im Ausland. Weiter ermöglichte das Homestead Act, das Heimstättengesetz aus dem Jahre 1862, Land fast umsonst zu erhalten. Ein Großteil der neuen Siedler kamen auch dann direkt aus dem Ausland. Engländer, Iren, Holländer, Franzosen, Juden aus Osteuropa, Deutsche und Schweden suchten dort ein neues Zuhause. 1875 lebte die Mehrheit der Bevölkerung von Nebraska in Haushalten, deren Oberhäupter im Ausland geboren worden waren. Unter den Amerikanern, die sich in diesen Jahrzehnten auf der Prärie niederließen, waren auch 15.000 ehemalige Sklaven, die dem immer noch repressivem Süden entflohen waren. [Geoffrey C. Ward, The West, S. 267 u. 244.] 1886 lebten dreieinhalb Millionen auf der amerikanischen Prärie. Fünfzig Jahre später waren es 15 Millionen Menschen. Bis 1907 war ein Großteil der Landeschaft, die später zur „Dust Bowl“ wurde, von einem Pflug noch unberührt gewesen. Das, was die Prärie seit Millionen Jahren grün gehalten hatte, wurde in ein paar Jahrzehnten zerstört. Von Anfang an stellte Winderosion ein Problem dar. Tatsache ist, es hat auf der Prärie in den regelmäßig wiederkehrenden Trockenperioden immer Winderosion gegeben. Aber, als immer mehr Grasland verschwand, verschlimmerte sich das Problem. Viele Farmer waren finanziell nicht in der Lage, die notwendigen Maßnahmen zu unternehmen, um den Boden zu schützen. Während des Ersten Weltkrieges stieg die Nachfrage nach sowie der Preis von Weizen. Zwischen 1910 und 1920 verdoppelte sich die landwirtschaftliche Nutzfläche. Nach dem Krieg sank zwar der Preis für Weizen um die Hälfte, blieb aber lange Jahre stabil. Die Farmer, begünstigt durch neue Technik, expandierten noch weiter, um höhere Profite einzufahren. Die Weidefläche verringerte sich, so daß auch dort das Gras durch Überweidung zerstört wurde und der Boden ungeschützt blieb. Schon vor der Einsetzung der Dürre rieten Experten dazu, Millionen Hektar wieder zum Grasland zu verwandeln und Bodenschutz auf der restlichen Fläche zu praktizieren. Als die Wirtschaftskrise einsetzte, hatten die Farmer mit sinkenden Preisen, Überkapazitäten, Schulden und nicht mehr bezahlbaren Hypotheken zu kämpfen. Drei Faktoren trugen zu der Enstehung der „Dust Bowl“ bei: die Zusammensetzung des Bodens der Prärie, die Strenge des Klimas und die menschliche Besiedlung. Eine Naturkatastrophe war die „Dust Bowl“ also nicht, sondern eine von Menschen ausgelöste Umweltkatastrophe, die bisher schlimmste in der amerikanischen Geschichte, das Resultat von Ignoranz, Gier und Verantwortungslosigkeit der Erde gegenüber.[ Kenneth Allsop, Hard Travellin' , S. 367.]
In den Jahren nach 1932 schlug auch die Natur zurück, als eine für diesen Landstrich natürliche Trockenperiode einsetzte. Die nun nicht mehr vom Gras geschützte Muttererde wurde einfach hinweggefegt und mit ihr die Menschen. Das Land war vom Pflug vergewaltigt worden. Viele Menschen, die aufgaben und sich auf dem Weg nach Kalifornien machten, waren nicht lange in der Prärie seßhaft gewesen. Sie hatten von sagenhaften Ernten gehört, kannten das Land aber nicht, waren Fremde geblieben. Als die Trockenheit kam, hatten sie nicht die Zeit gehabt, sich zu etablieren, waren meist nicht in der Lage, die schweren Zeiten zu überleben.
Für die meisten war Kalifornien das Ziel, das gelobte Land. In drei Jahren reisten 350.000 Menschen aus der „Dust Bowl“ nach Kalifornien. Schon im Januar 1935 rief die Los Angeles Times dazu auf, die Grenzen Kaliforniens zu schließen. Die Bewegung der Menschen aus der„Dust Bowl“ war aber keine eine Migration, sondern eine Flucht. Es blieb ihnen nichts anderes übrig.
Die „Dust Bowl“ Flüchtlinge waren nicht Pioniere, die weiter nach Westen zogen, um nach neuen Möglichkeiten zu suchen, sondern Gescheiterte, Bettler, auf fremde Hilfe angewiesen, Abfall des amerikanischen Traums. Die „Dust Bowl“ Flüchtlinge „waren Produkte der zunehmenden Wurzellosgkeit im amerikanischen Leben.“ [Prof Paul S. Taylor, Univ. of California , zitiert in Kenneth Allsop, Hard Travellin' , S. 410.]
Woody Guthrie schrieb: „Mit diesen Staubstürmen habe ich fast mein ganzes Leben verbracht (ich meine, ich habe versucht zu leben). Ich habe Millionen gute Menschen kennengelernt, die versuchten durchzuhalten und am Leben zu bleiben, während der Staub jede Hoffnung zunichte machte. Aus diesem Staub und diesem schnellen Wind bin ich gemacht...“ [ The Collected Reprints from SingOut! The Folk Song Magazine Volumes 7-12, 1964-1973.S. 193.]
John Steinbecks Roman über die Dust Bowl Flüchtlinge, Früchte des Zorns , sowie dessen Verfilmung des Romans aus dem Jahr 1940 mit Henry Fonda, brachten den „Okies“ große Aufmerksamkeit und Sympathie ein. In dem ersten Jahr nach seinem Erscheinen (1939) wurde der Roman 420.565 mal verkauft. Dann setzte die Associated Farmers, eine Vereinigung der großen Plantagenbesitzer, eine Propagandakampagne gegen das Buch ein, erklärte es als obszön, vulgär und unmoralisch und sie schafften es, daß es aus den Bibliotheken verbannt wurde. Die Öffentlichkeit verlor das Interesse an den „Okies“. 1941 setzte der Regen wieder ein. Dann kam der Zweite Weltkrieg.
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