1 Old Chisholm Trail 2 The Range of the Buffalo 3 Anthem, 1 (Buck Ramsey) 4 Power in the Wind (Andy Wilkinson) 5 Soldier’s Joy 6 The Pecos Stream 7 A Woman’s Life (Andy Wilkinson) 8 The Freedom Song (Andy Wilkinson) 9 Los Estados Unidos (Sid Hausman) 10 Anthem, 2 (Buck Ramsey) 11 The Old Double Diamond (Gary McMahan) 12 Diamond Joe 13 Bob Fudge (Ian Tyson) 14 Nothin‘ to Do But Go (Henry Herbert Knibbs) 15 Old Buddy, Goodnight (Utah Phillips) 16 Sourdough/The Miner’s Song (Bill Staines) 17 Jackhammer John (Woody Guthrie) 18 Bessie and Me (Tom May) 19 Deep Water, Ice and Snow (Ben Perkins) 20 Cold Missouri Waters (James Keelaghan) 21 Roll On Owyhee (Ian Tyson) 22 Anthem, 3 (Buck Ramsey) 23 Montana Backroads (Bruce Carlson) bonus track 24 Walking After Midnight, gesungen von Kay Shreve |
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Bluebird Café Berlin Records CD 04-0015 |
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From Texas to Montana
Von Texas nach Montana. Es ist eine Reise durch ein wildes und windiges Land, eine Reise durch die Zeit, und ein schwieriger Weg der Veränderung, von der Büffelprärie zur Rinderweide, vom hohen Gras der Prärie zum Staudamm. Auf wilden Mustangpferde reitend, trieben die Cowboys - ehemalige Südstaatensoldaten, ehemalige Sklaven, vaqueros aus Mexiko, alle blutjunge Männer - die Longhorns von Texas zu den Bahnanschlüssen in Kansas und noch weiter bis in den Norden der Großen Ebenen. Die Büffelherden waren noch riesig und die Comanche und die anderen Völker der Prärie lebten noch frei, aber sie waren schon dem Untergang geweiht. Ihre Zerstörung ebnete den Weg in die Zukunft. Einwanderer kamen in den Westen auf der Suche nach Gold, Arbeit und Hoffnung. Aber es ist ein raues Land. Für die meisten entpuppte sich der Traum vom Gold als Alptraum. Manche wurden von der unermeßlichen Größe des Landes und ihrer Isolation überwältig. Ja, es gab Arbeit, aber die Arbeit zwang einen, ihr hinterherzureisen, um Staudämme zu bauen, Bäume zu fällen und Weizen zu ernten. Für viele wurde die Wurzellosigkeit zur Lebensweise und manche fanden nie den Weg nach Hause zurück.
Diese Lieder erzählen von wahren Begebenheiten, von wahrhaftigen Gefühlen und vor allem von Menschen, die wirklich gelebt haben: dem Büffeljäger Crego, Quanah Parker, Charlie und Mary Goodnight, Bob Fudge, den Gebrüder Blocker, Bessie Mulhern, Wagner Dodge so wie dem Cherokee-Cowboy, den Einwanderern aus Mexiko, den arbeitslosen Cowboys, dem toten Hobo und all den anderen, die namenlos blieben.
Von Texas nach Montana. Eine beschwerliche Reise.
Old Chisholm Trail |
Bob Fudge John Shreve – vocals Waltraut Steinhäuser – cello Bernd Lütke – fiddle Axel Rosenbauer – guitar Nothin‘ to Do But Go John Shreve Old Buddy, Goodnight John Shreve – vocals Gregor Bosch – background vocals Kat Baloun – harmonica Axel Rosenbauer – banjo Jörg Fischer – bass Sourdough/The Miner’s Song John Shreve – vocals, guitar Bernd Lütke – fiddle Jörg Fischer – bass Heiner Thomas – banjo Waltraud Steinhäuser – cello Jackhammer John John Shreve – vocals Axel Rosenbauer – guitar, accordeon Uli Peus – snare drum Gregor Bosch – background vocals Jörg Fischer – bass Bessie and Me John Shreve – vocals Erhardt Rothe – guitar Kat Baloun – harmonica Güno van Leyen – mandolin Jörg Fischer – bass Deep Water, Ice and Snow John Shreve – vocals, guitar Axel Rosenbauer – accordeon Cold Missouri Waters John Shreve – vocals Erhardt Rothe – guitar Kat Baloun – harmonica Jörg Fischer – bass Roll On, Owyhee John Shreve – vocals Stefanie Zill – background vocals Axel Rosenbauer – guitar, dobro Jörg Fischer – bass, percussion Anthem 3 John Shreve Montana Backroads John Shreve – vocals Axel Rosenbauer – guitar, dobro Güno van Leyen – mandolin Jörg Fischer – bass bonus track: Walking After Midnight Kay Shreve – vocals Richie Reinholdt – guitars, bass |
Well, come along boys and listen to my tale,
I'll tell you of my troubles on the Old Chisholm Trail .
(chorus)
Come a ti-yi yippee, yippee yeah, yippee yeah,
Come a ti-yi yippee, yippee yeah!
Now, a ten-dollar horse and a forty-dollar saddle,
Going to Texas to punch them longhorn cattle
I‘m in my saddle before daylight,
And afore I sleeps, the moon shines bright.
A-roping and a-tying and a-branding all day,
I‘m working mighty hard for mighty little pay.
It‘s cloudy in the west and a-lookin‘ like rain,
And my damned old slicker‘s in the wagon again.
The wind began to blow and the rain began to fall
It looked like to me we's gonna lose them all.
Popped my foot in the stirrup and I gave a mighty yell
Tail cattle broke and the leader went to hell.
Me and old Blue Dog riding on the spot
And we got them to millin‘ like the boilin‘ of a pot.
Well, I jumped in the saddle and grabbed hold the horn,
Best god-damned cowboy ever was born.
We all hit town, and we hit her on the fly,
We bedded down the cattle on a hill nearby.
Then we rounded ‘em up and we put em in the cars,
And that was the end of the Old Two Bars.
I went to the boss to draw my roll,
He figgered me out nine dollars in the hole.
I‘ll sell my horse and I‘ll sell my saddle;
You can go to hell with your longhorn cattle.
Kommt her Jungs und hört meine Geschichte.
Ich werde euch von meinen Schwierigkeiten auf dem alten Chisholm Pfad erzählen.
Ein Pferd für 10 Dollar und einen Sattel für 40 Dollar.
ich ziehe nach Texas, um die Longhorns zu treiben.
Schon vor Sonnenaufgang bin ich im Sattel,
ich schlafe nicht bevor der Mond scheint.
Den ganzen Tag über Rinder einfangen und brandmarken,
Das ist harte Arbeit für wenig Geld.
Vom Westen her ziehen Wolken auf und
schon wieder ist mein Regencape im Wagen.
Der Wind bläst und es regnet,
ich fürchte, wir verlieren alle Rinder.
Steckte meinen Fuß in den Steigbügel und schrie gewaltig,
Das letzte Tier flippte aus und die Führer gingen zur Hölle.
Blue Dog und ich waren zur Stelle
bis die Rinder brodelten, wie Wasser im Kochtopf.
Mit meinem Hintern im Sattel und meiner Hand auf der Horn,
bin ich der beste Cowboy, der je geboren wurde.
Wir zogen durch die Stadt
und betteten die Rinder auf einem Hügel in der Nähe.
Wir zogen sie zusammen und luden sie in die Eisenbahnwaggons
und das war das Ende der [Herde] der Old Two Bars [Ranch].
Ich ging zum Chef und verlangte meinen Lohn.
Er rechnete aus , ich stünde mit neun Dollar in der Kreide.
Jesse Chisholm und der Old Chisholm Trail
Jesse Chisholm wurde 1805 in Tennessee geboren, als Sohn eines schottischen Vaters und einer Cherokee Mutter. Als Jesse zehn Jahre alt war, zog die Familie mit den Cherokees nach Arkansas und siedelte später nach Fort Gibson, einem Armeestützpunkt in dem Indianerterritorium (heute Oklahoma) um.
Ab 1832, als Jesse Chisholm einen 250 Kilometer Weg für die Choctaw Indianer erkundet hatte, war er als Kundschafter bekannt. Anfang 1850 handelte Chisholm mit Rindern. Während des Bürgerkrieges belieferte er Stützpunkte der amerikanischen Armee in Kansas mit Rindern.
Chisholm gründete eine Handelsniederlassung in Council Grove an der nördlichen Gabel des Canadian Flusses. 1866 trieb er 600 Stiere nach New Mexico, wo er sie an staatlichen Viehhändlern in Bosque Grande am Pecos Fluß verkaufte. Im darauffolgenden Jahr erkundete er einen Weg für die Wichita Indianer, die von Kansas nach Süden umgesiedelt werden sollten. Mit einer kleinen Herde Mustangpferde besserte er die Flußübergänge aus, indem er die Herde an der entsprechenden Stelle mehrmals hin und her trieb, um das Flußbett zu befestigen. Als die Cowboys 1867 anfingen, Rinder nach Kansas zu treiben, folgten sie oft Wegen, die Chisholm erkundet hatte.
Der Weg, der als der Chisholm Pfad bekannt wurde, war der meist benutzte Pfad von Texas zu den Bahnanschlüssen in Abilene, Ellsworth und anderen Orten in Kansas zwischen 1867 und 1882. Der Name wurde auch für die weiterführende Strecke nach Süden bis zur Küste des Golfs von Mexiko benutzt. Nachdem die Benutzung des Chisholm Pfads so stark zunahm, daß es schwer wurde, genügend Wasser und Grass für die Herden zu finden, erkundeten die Rancher einen neuen Pfad, der als der Western Pfad bekannt wurde.
Jesse Chisholm, der so viele Wege erkundet hatte, war nicht für den Pfad, der seinen Namen trug, verantwortlich. Er trieb nie selber Rinder den Pfad entlang nach Norden. Während er auf einer Reise zu seiner Handelsniederlasslung in Council Grove unterwegs war, starb Jesse Chisholm am 4 März 1868 an einer Lebensmittelvergiftung. Er wurde in der Nähe der heutigen Greenfield, Oklahoma begraben.
Foto von Jesse Chisholm
Come all you old-time cowboys and listen to my song.
Please do not grow weary, I will not detain you long;
Concerning some wild cowboys who did agree to go
And spend the sommer pleasant on the range of the buffalo.
I found myself in Jacksboro in the spring of '73,
When a man by the name of Crego come a-walkin' up to me,
Said, "How do you do young fellow, and how'd you like to go
And spend the summer pleasant on the range of the buffalo?"
Well, me being out of work right then, to old Crego I did say,
"This goin' out on the buffalo range depends upon your pay.
But if you pay good wages, transportation to and fro,
I think I might go with you on the range of the buffalo."
"Well, of course I pay good wages and transportation, too,
If you'll agree to work for me until the season's through.
But if you should get homesick and try to run away,
You'll starve to death out on the trail, and you'll also lose your pay.
Well, with all this flatterin' talkin' he signed up quite a train
Some ten or twelve in number, some able-bodied men.
Our trip it was a pleasant one out on the western range
‘Til we crossed old Boggy Creek, in old New Mexico .
T‘was there our pleasures ended and our troubles all began,
A lightening storm it hit us and it made the cattle run.
Got all full of the stickers from the cactus that did grow,
And the outlaws waitin' to pick us off in the hills of Mexico .
He fed us on such sorry chuck I wished myself most dead,
And all we had to sleep on was a buffalo robe for a bed;
The fleas and gray-backs worked on us, boys, and they were not slow,
I‘ll tell you there‘s no worse hell on earth than the range of the buffalo.
Our hearts were cased with buffalo hocks, our souls were cased with steel
And the hardships of that summer would nearly make us reel.
While skinning the damned old stinkers our lives they had no show,
For the Indians tryin‘ to kill us all on the plains of Mexico .
The season being near over, old Crego he did say
The crowd had been extravagant, was in debt to him that day;
We coaxed him and we begged him and still it was no go,
We left the bastard's bones to bleach on the range of the buffalo.
Oh, it‘s now we‘ve crossed Pease River and homeward we are bound,
No more in that hell-fire country shall ever we be found.
Go home to our wives and sweethearts, tell others not to go,
For God‘s forsaken the buffalo range and the damned old buffalo.
Die Büffelprärie
[englischer Text]
Kommt alle alten Cowboys und hört euch mein Lied an
Werdet nicht müde, ich werde euch nicht lange aufhalten
Es geht um einige wilde Cowboys, die bereit waren
Den schönen Sommer auf der Büffelprärie zu verbringen
Ich war in Jacksboro im Frühjahr '73.
Als ein Mann namens Crego auf mich zukam,
sagte, „Wie geht's junger Mann, und hättest du nicht Lust, mitzugehen
und den schönen Sommer auf der Büffelprärie zu verbringen?“
Da ich gerade ohne Job war, sagte ich dem alten Crego,
„Ob ich ins Büffel-Gebiet gehe hängt vom Lohn ab.
Aber wenn Sie gut zahlen, auch den Transport,
ich denke, ich werde mitgehen auf die Büffelprärie.“
„Ja, ich zahle gut und sorge auch für den Transport,
vorausgesetzt, du kommst mit und bleibst den ganzen Sommer.
Aber solltest du Heimweh haben und versuchen abzuhauen,
dann wirst du verhungern und auch deinen Lohn einbüßen.“
Nun mit solchen schmeichelhaften Worten konnte er eine gute Mannschaft anheuern
Zehn oder zwölf an der Zahl, einige fähige Männer
Unsere Reise auf der westlichen Prärie war angenehm
Bis wir den Pease River überquerten im alten New Mexico
Dort war das Vergnügen vorbei und die Probleme fingen an
Ein Gewitter hat uns erwischt und die Tiere gerieten in Panik
Wir waren voll von Kaktusstacheln
Und die Räuber warteten darauf, uns in den Bergen von Mexiko abzuschießen
Unser Fleisch war Büffelbuckel, wie Eisen war unser Brot.
Und wir hatten lediglich einen Büffelfell als Bett;
Flöhe und andere Viecher quälten uns, und Jungs, sie waren nicht langsam.
Ich sage euch, eine schlimmere Hölle auf Erde als die Büffelprärie gibt es nicht.
Unsere Herzen waren in Büffelhachsen eingeschlossen, unsere Seelen in Stahl.
Die Nöte jenes Sommers, die haben uns fast fertig gemacht.
Während wir die stinkenden Tiere häuteten, war unser Leben wertlos,
denn die Indianer warteten darauf, uns alle zu töten in den Bergen von Mexiko.
Die Saison war vorüber und der alte Crego sagte,
wir wären zu extravagant gewesen, wir ständen in seiner Schuld.
Wir redeten ihm gut zu und bettelten, er ließ sich aber nicht erweichen.
Wir ließen seine Knochen bleichen auf der Büffelprärie.
Jetzt haben wir den Pease-River überquert und sind auf dem Weg nach Hause.
Nie wieder wird man uns im Land des Höllenfeuers sichten.
Nach Hause gehen, zur Frau und Liebsten, andere davor warnen hinzugehen.
Gottverlassen ist die Büffelprärie und die verdammten alten Büffel.
Die Zerstörung der Bison
Der Büffel – eigentlich Bison und mit dem europäischen Wisent verwandt – spielte wie kein anderes Tier, eine entscheidende Rolle in der Geschichte der USA. Als die Europäer in Nordamerika eintrafen, lebten die Büffel in einem Gebiet, das von den Rocky Mountains bis hin zu den Appalachen, vom heutigen Kanada bis Texas reichte. Am Anfang des 19. Jahrhunderts sollen es bis zu 30 Millionen Büffel noch gegeben haben Bis in die 60er Jahren des 19. Jahrhunderts, noch bevor das große Abschlachten begann, war aber die Zahl der Tiere schon stark zurückgegangen. Bis 1830 waren alle wilden Büffel östlich des Mississippi abgeschlachtet worden. In den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts sollen die Stämme schon 100.000 Büffel-Felle an die American Fur Company verkauft haben. Die immer größer werdende Zahl der Pferde waren Konkurrenz für Futter und die Siedler, die über die grasbedeckte Prärie mit ihren Wagen reisten, zerstörten viel Grasland. Ihre Ochsen brachten Krankheiten mit sich, gegen die die Büffel keine Abwehrkräfte hatten. Während des Baus der ersten transkontinentalen Eisenbahnstrecke wurden viele Büffel getötet, um die Arbeiter zu ernähren. Dennoch gab es immer noch viele Millionen Büffel. Die Büffelherden waren unvorstellbar groß. Es dauerte Tage, bis eine Herde vorbeigezogen war. Die Landschaft war schwarz, soweit das Auge reichte.
Die Indianer der Prärie waren Nomaden und folgten den Büffelherden. Von dem Büffel hing ihre Kultur und ihre nackte Existenz ab. Sie aßen das Fleisch, benutzten die Haut für die Herstellung ihrer Kleidung und Behausungen, machten Werkzeuge aus den Knochen, Klebstoff aus den Hufen, und benutzen die Sehnen für ihre Bögen. Der Büffel war ein wanderndes Warenlager. Und entsprechend dieser zentralen wirtschaftlichen Rolle stand der Büffel auch im Herzen ihrer Spiritualität. Dabei hatte die Bedeutung des Büffels für die Völker des Westens zugenommen, seitdem sie von den Europäern das Pferd erhalten hatten. Inzwischen töteten sie mehr Büffel, als sie selber verbrauchen konnten, um von den Frauen die Felle verarbeiten zu lassen und mit ihnen mit den Amerikanern zu handeln, um begehrte Gegenstände der weißen Kultur zu erhalten. Solange sie aber diese Nahrungsquelle hatten, waren sie fast unschlagbar und standen der weißen Besiedlung des Westens im Wege.
1870 wurde eine Methode entwickelt, feines Leder aus Bisonhaut zu produzieren. Das große Abschlachten begann. Der amerikanische Staat setzte zunächst eine Prämie (bounty) auf Büffelfelle. Die Existenz der Eisenbahn sollte dann das große Töten der Büffel fördern, indem sie den Transport zu den östlichen Märkten ermöglichte. Gruppen von Büffeljägern setzten sich in Bewegung: zwei Männer zum Schießen, vier zum Häuten und ein Koch. Die langsamen Tiere waren leichte Beute für die Jäger. Man konnte ohne weiteres 75 bis 100 Tiere mit ebenso vielen Schüssen erledigen. Bald lagen die Kadaver überall auf der Prärie, Fraß für die Wölfe und die Geier, keine Nahrung mehr für die Indianer. Die Felle brachten im Osten gute Preise. Mitunter nahm das Abschlachten absurde Formen an. Eisenbahnzüge brachten „Jäger“ zu den Herden hin. Die „Jäger“ schlachteten Tausende von Tieren ab, ohne den Zug zu verlassen. Man nannte es „Sport“. Bald konnte man meilenweit auf Büffelskeletten laufen, ohne die Erde zu berühren.
Bis 1872 hatte man auf der südlichen Prärie eine halbe Million Büffel getötet und zwar nur um die Felle zu erhalten. Das Abschlachten der Büffel nahm solche Ausmaße an, daß 1874 eine Gesetzesinitiative im amerikanischen Kongreß das Ziel hatte, daß man nur noch Büffel straffrei töten durfte, die man als Nahrung brauchte. Beide Häuser des Kongresses stimmten zu, aber Präsident Grant unterschrieb das Gesetz nicht und das Töten ging weiter. Die Menschen, die von den Tieren abhängig waren, setzten sich aber zur Wehr. Im Sommer 1874 vertrieben Kiowa, Komanchen, Arapaho und Cheyenne die Büffeljäger. Die US Armee schlug zurück, verfolgte die Stämme, damit sie weder zum Ruhen noch zum Jagen kamen. Von Hunger getrieben, hatten sich bis zum Frühjahr 1875 fast alle ergeben. Die Büffeljäger konnten ihre „Arbeit“ fortsetzen. Das Töten nahm noch zu und bis Ende des Jahrzehnts waren so gut wie alle Büffel der südlichen Prärie abgeschlachtet worden. Das Lied „The Range of the Buffalo“ ist ein Zeugnis jener Zeit.
Fotos zur Zerstörung der Bison
In der nördlichen Prärie wurde das Abschlachten der Büffel zunächst durch die Macht der Sioux aufgehalten. Aber um 1879 waren fast alle Büffel in Wyoming und Nebraska tot, vier Jahre später alle in Montana und dem Dakota Territorium. Im Jahre 1884 wurde der letzte Waggon mit Büffelfelle von Dickinson, Dakota Territorium, auf den Weg geschickt.
Später wurden die toten Tiere noch mal wirtschaftlich ausgebeutet. Das Sammeln und Verkaufen von Büffelknochen war ein erträgliches Geschäft. Die Knochen wurden zum Dünger verarbeitet. Die Eisenbahngesellschaften transportierten frühe Siedler in sogenannten „Büffel-Waggons“ in den Westen. Auf der Rückfahrt waren sie mit Büffel-Knochen beladen. Am Ende des 19. Jahrhunderts gab es nur noch wenige Hunderte Büffel auf dem nordamerikanischen Kontinent.
Cowboys hatten für die Büffeljäger nichts übrig, auch nicht für ihre „Hauptstadt“, Jacksboro, Texas. Sie hatten einen schlechten Ruf wegen ihrer Brutalität. John A. Lomax gibt die Geschichte eines Mannes wieder, der an der Entstehung des Liedes beteiligt sein sollte.
„Die Reise am Pease Fluß entlang war die Hölle, dauerte mehrere Monate. Wir kämpften gegen Sandstürme, Fliegen, Wanzen, Wölfe und Indianer. Am Ende der Saison erklärte uns der alte Crego, er hätte Geld verloren und daß er uns deshalb nicht bezahlen konnte. Wir stritten mit ihm. Er akzeptierte unsere Sicht der Sache nicht, also erschossen wir ihn und ließen seine verdammten Knochen dort zum Bleichen, wo wir so viele stinkende Büffel gelassen hatten. Auf dem Weg zurück nach Jacksboro fing einer der Jungs ein Lied über die schweren Zeiten und den alten Crego an und wir alle halfen ihm dabei. Ehe wir in Jacksboro ankamen, hatten wir es in eine Form gebracht und alle konnten es singen.“ (Folksong U.S.A. The 111 Best American Ballads, collected, adapted and arranged by John A. Lomax and Alan Lomax. New York : Duell, Sloan and Pearce, 1947. S. 160.)
„The Range of the Buffalo“, auch als „Buffalo Skinners“ bekannt, das von John A. Lomax Anfang des Jahrhunderts gesammelt wurde, wird gelegentlich als die beste aller amerikanischen Balladen bezeichnet. Victor Grossman meint, die Melodie gehörte ursprünglich zu dem englischen Liebeslied „Caledonia“. (Victor Grossman, If I Had a Song. Lieder und Sänger der USA . Berlin: Musikverlag Berlin, 1990. S. 55.) In Amerika war es zuerst ein Lied aus den Wäldern von Maine:
It happened late one season in the fall of '53,
A preacher of the gospel one morning came to me.
Said he, „My jolly fellows, how would you like to go
To spend one pleasant winter up in Canada-I-O.“
Es geschah spät in der Saison, Herbst '53;
eines Morgens kam ein Pfarrer zu mir.
Er sagte: „Meine lustige Kerle, würdet ihr nicht gern
für einen angenehmen Winter nach Kanada gehen?“
Als die Holzfäller später gegen Westen zogen, hieß das Lied „Michigan-I-O“. Jemand nahm das Lied nach Texas mit.
Oh, we would ride and we would listen
And hear the message on the wind.
The grass in morning dew would glisten
Until the sun would dry and blend
The grass to ground and air to skying.
We‘d know by bird or insect flying
Or by their mood or by their song
If time and moon were right or wrong
For fitting works and rounds to weather.
The critter coats and leaves of trees
Might flash some signal with a breeze
Or wind and sun on flow‘r or feather.
We knew our way from dawn to dawn,
And far beyond, and far beyond.
Hymne 1
[englischer Text]
Wir ritten und wir horchten
und hörten die Nachricht im Wind.
Das Gras im morgendlichen Tau glänzte
bis die Sonne das Gras trocknete und
es mit der Erde vermengte und die Luft zum Himmel machte.
Wie wußten nach dem Vogel und dem fliegenden Käfer,
oder nach ihrer Laune oder ihrem Lied
ob die Zeit oder der Mond richtig waren oder nicht,
um Arbeiten und Routine dem Wetter anzupassen.
Die Haut der Tiere und die Blätter der Bäume
könnten uns irgendein Zeichen mit der Brise
oder Wind oder Sonne oder Blume oder Feder schicken.
Wie kannten den Weg vom Sonnenaufgang zum Sonnenaufgang
und viel weiter und viel weiter.
It was cold in the Palo Duro
In the winter of seventy-eight.
From the reservation in the Territory
Come rumors of an escape.
The cowhands grew uneasy
‘Cause we was losin‘ beeves;
It was feared it was Comanches,
Quanah Parker in the lead.
We remembered Blanco Canyon
And the battle of Adobe Walls,
And a young Comanche warrior
Who could not be killed at all.
So I thought it best to parley
With the leader of their band,
Strike ourselves a treaty
To live together on the land.
(chorus)
When I rode out to make my call
I knew right where he‘d been, I felt
His magic in the canyon walls,
His power in the wind.
Locating their encampment,
I stood down off my mount,
I asked to see their cápitan
As the warriors circled ‘round.
A young man, tall and handsome,
Fixed me in his sight
Saying, “Red men call me Quanah;
Parker, say the white.“
(chorus)
As a few snowflakes began to fall
Upon the cedar glen, I felt
His magic in the canyon walls,
His power in the wind.
Well he had not come a-beggin‘
Though his fortunes, they were low;
I could see his tribe was hungry
For want of the buffalo.
So I promised I‘d provision
Every week a couple of beeves
For the ranchers und Comanches
To abide their time in peace.
(chorus)
The words he spoke were straight and tall
His heart feared not of men, I felt
His magic in the canyon walls,
His power in the wind.
I stood behind our bargain,
Quanah did as he had said;
I never knew a promise broken
By a man whose skin was red.
And as an old man now, I tremble
When I stand upon the rim,
Looking down into the canyon
Remembering what had been.
(chorus)
There‘s an eagle soaring over all;
As I watch‘im turn and spin, I feel
His magic in the canyon walls,
His power in the wind.
Macht im Wind
[englischer Text]
Es war kalt im Palo Duro Tal
während des Winters 1878.
Aus dem Reservat im Territorium (Oklahoma)
gab es Gerüchte über einen Ausbruch.
Die Cowboys wurden nervös
denn wir verloren Rinder.
Man befürchtete Comanches
mit Quanah Parker an der Spitze.
Wir erinnerten uns an [die Schlacht in] Blanco Canyon
und die Schlacht bei Adobe Walls
und an einem jungen Comanche Krieger,
den man nicht töten konnte.
Also dachte ich, reden wir lieber
mit dem Führer der Gruppe,
um ein Abkommen zu erreichen
zum Zusammenleben auf dem Lande.
Als ich hinaus ritt, um sie zu suchen,
wußte ich, wo er gewesen war, ich spürte
seinen Zauber in den Wänden des Tales,
seine Macht im Wind.
Als ich ihr Lager fand,
stieg ich vom Pferd herunter.
Ich fragte nach ihrem Cápitan
während die Krieger mich umringten.
Ein junger Mann, groß und gutaussehend,
schaute mich an,
sagte, "Die Roten nennen mich Quanah,
Parker sagen die Weißen."
Als die ersten Schneeflocken fielen
über den Zedern, spürte ich
seinen Zauber in den Wänden des Tales,
seine Macht im Wind.
Er kam nicht als Bettler angekrochen,
obwohl es ihm schlecht ging.
Ich sah, daß sein Stamm an Hunger litt
mangels Büffel.
Also versprach ich, ihnen
jede Woche ein paar Rinder zu schenken,
damit die Rancher und Comanche
im Frieden leben könnten.
Seine Worte waren gradlinig;
er fürchtete sich vor keinem Mann, ich spürte
seinen Zauber in den Wänden des Tales,
seine Macht im Wind.
Ich stand zu unserer Vereinbarung;
Quanah tat, was er versprochen hatte.
Ich habe es nie erlebt,
daß ein Mann mit roter Haut ein Versprechen gebrochen hat.
Als alter Mann zittere ich jetzt
wenn ich am Rande stehe
und ich das Tal herunter schaue
und mich an alles erinnere, was geschehen ist.
Ein Adler fliegt über alles,
ich schaue, wie er fliegt und sich wendet
Sein Zauber ist in den Wänden des Tals,
seine Macht im Wind.
J. Evetts Haley, Charles Goodnight. Cowman and Plainsman. Norman: University of Oklahoma Press, 1936. Seiten 307-309.
"Alles ging gut bis zum Herbst 1878 als eine große Gruppe Indianer die territorialen Reservationen verließen und nach Texas zurückkehrten, angeblich um Büffel zu jagen. Sie zogen an Fort Elliott vorbei und zielten auf die Schluchten des Palo Duro in der Erwartung, dort Büffel zu finden. Fünf Jahre zuvor, das große Töten der Büffel war gerade richtig in Schwung gekommen, und trotz der ernsthaften Unterbrechung 1874 durch die Schlacht der Adobe Walls, war im Winter 1878 das Schlachten so gut wie abgeschlossen. Enttäuscht, weil sie keine Beute fanden, und weil sie so viele Menschen zu ernähren hatten, fingen die Indianer an, Rinder der JA Ranch in den in den entlegenen Ecken des Palo Duro Tals zu töten.
"Die Kontrollreiter an der östlichen Seite [der Ranch] 'schickten einen Läufer', sagte Goodnight, 'der sagte, die Indianer kamen in großer Zahl. Sofort bestieg ich ein gutes Pferd und wollte sie treffen. 'Es herrschte bittere Kälte; es lag Schnee. Ehe ich die Indianer traf, waren sie schon im Tal eingetroffen, wo sie sich in drei Gruppen aufteilten. Weil es keine Büffel gab, waren sie dabei schrecklich viele Rinder zu töten. Die Kiowa schienen in einer Gruppe zu sein, mit zwei Gruppen Comanches, die mit ihnen zusammenarbeiteten. Als ich die Kiowa traf, war die Stimmung häßlich, und es sah aus, als würde es Schwierigkeiten geben. Eine Gruppe traf ich nördlich des Tule [Flusses], und noch eine am Tule und Quanah und die Comanches kamen hinter mir das Tal hoch, während ich jenen hinterher ritt. Ich folgte ihnen und beim Sonnenuntergang fand ich sie, dabei ein Lager im Haupttal aufzuschlagen, fünf oder sechs Meilen südlich der Ranch. Ich ritt auf sie zu und fragte nach ihrem principal , denn unter ihnen war ein flüchtiger Mexikaner und eine captiva , eine gefangene Frau, die wunderbar Spanisch sprach. Als capitán bezeichnet, Quanah, nachdem er nach meinem Namen gefragt hatte, erwiderte: 'Vielleicht so, zwei Namen - Mister Parker oder Quanah.' Quanah bedeutete Geruch oder Parfum, und er hatten den Namen erhalten, weil er auf der Prärie geboren wurde, unter den Blumen.
"Ich erzählte Quanah, ich wollte ihn in meinem Hauptquartier sehen, oben im Tal, um ein Abkommen zu machen. Er machte darauf aufmerksam, daß es spät sei, seine Pferde erschöpft, und seine Kinder müde, sagte aber, er käme am folgenden Morgen. Am Vormittag schuf man die Rahmenbedingungen für das Treffen. Sie kamen, zehn oder zwölf der älteren Führer und einige der jüngeren. Acht oder zehn der hervorragenden Kämpfer wurden als Unterhändler ausgewählt. Sie saßen in einem Kreis und der Dolmetscher und ich saßen in der Mitte.
'Wissen Sie nicht, daß das hier unser Land ist?' fragte einer. Ich antwortete, ich hätte gehört, daß sie das Land für sich beanspruchen, aber daß der große Capitan von Texas es auch beanspruchte und zwang mich dazu, ihn dafür zu zahlen, wie sie anhand der Markierungen sehen konnten, an denen sie vorbei geritten waren. Die Kontroverse, sagte ich, war zwischen ihnen und dem Staat Texas und falls sie die Besitzer des Landes waren, dann wäre ich gern bereit mit ihnen ins Geschäft zu kommen. Quanah sagte, das schien ihm fair.
'Wo kommen Sie her?' fragten sie. 'Sind Sie Tejano?' Weil ich wußte, wie sehr sie Texaner haßten und daß sie wenig über die Vereinigten Staaten insgesamt wußten, erzählte ich Ihnen, ich käme aus Colorado - was im gewissen Sinne auch stimmte. Meine Situation war unangenehm, denn ich konnte nie wissen, wer die nächste Frage stellen würde.
'Was machen Sie hier?' und alle Augen richteten sich auf mich.
'Rinder züchten.'
'Töten Sie keine Büffel?'
'Nein.'
'Töten Sie sie nicht, um zu essen?'
'Nein. Ich habe viele fette Rinder und Büffel sind nicht zu gebrauchen.'
"Dann weil sie skeptisch waren, sie fingen an den Beweis zu suchen, ob ich Texaner wäre oder nicht indem sie meine Kenntnisse über das Land prüften.
'Was sind die nächsten Berge?'
'Sierra de Ratónes`, antwortete ich.
"Dann fragten sie, wo der Cimarrón sei, der Capulin, der Tucumacari. Schließlich fragte sie mich aus über den Pecos Fluß, und was ich dort zu tun hatte, und erzählten, daß sie dort früher mit Rindern gehandelt hätten.
'Ja', sagte ich, 'Sie verdammten Hunde haben mich einmal besiegt und meine Rinder gestohlen.'
"Obwohl das gar nicht stimmte, übersetzte es der Dolmetscher und sie lachten herzlich. Schließlich waren sie überzeugt, daß ich kein Tejano war und sagten, sie wären bereit, ein Abkommen zu machen.
'Was haben Sie anzubieten?' fragten sie.
'Ich habe jede Menge Gewehre und Munition, gute Männer und gute Schützen, aber kämpfen will ich nur wenn Sie mich dazu zwingen.' Ich zeigte auf Quanah und sagte:
'Sie sorgen für Ordnung und benehmen Sie sich, schützen mein Eigentum und lassen es in Ruhe, und ich werde Ihnen jeden zweiten Tag zwei Rinder geben, bis Sie entdecken, wo die Büffel sind.'
"Und so kamen wir überein und lebten miteinander in Frieden. Der Rancher hielt Wort im Bezug auf die Rinder, und Quanah - Goodnight sagt, er hatte nie einen Indianer gekannt, der nicht sein Wort hielt."
Soldier’s Joy
Die Freude des Soldaten
Gegen Ende des 18. Jahrhundert erschien “Soldier's Joy” in Noten und Tanzschulen auf beiden Seiten des Atlantiks. Laut Wayne Erbsen könnte sie von einer englischen Melodie namens „King's Head“ abstammen. Er erzählt die Geschichte von einem zum Tode Verurteilten, der sich dadurch rettete, daß er dem König diese Melodie vorspielte.
Während des amerikanischen Bürgerkrieg genoß „Soldier's Joy“ große Popularität. Bekannt auch als “Payday in the Army”, “Love Somebody” oder “Sweet Sixteen”, war die Melodie unter Soldaten sowohl des Nordens als auch des Südens beliebt. Es waren wahrscheinlich ehemalige Soldaten der Südstaatenarmee, die ein Großteil der ersten Generation der Cowboys ausmachten, die „Soldier's Joy“ in den Westen brachten.
Am 29. Oktober 1929 in Atlanta, Georgia „Soldier's Joy“ zum 1. Mal aufgenommen und zwar von den Skillet Lickers mit Gid Tanner und Clayton McMichen an den Geigen und Riley Puckett an der Gitarre und Fate Norris am Banjo.
At half past four, the noisy cook‘ll roar
„Hey, boys, it's the breaking of day.“
Slowly we rise with sleepy feelin‘ eyes
As the sweet dreamy night passed away.
Cowboy life is a dreary, dreary life,
All out in the heat and the cold;
While the rich man is a-sleeping on his velvet couch,
And he's dreaming of his silver and gold.
Spring sets in and our troubles all begin,
The weather being fierce and cold;
And we‘re almost froze from the water on our clothes,
And the cattle we can scarcely hold.
Cowboy life is a dreary, dreary life,
From dawn til setting sun
And then his day‘s work it is not done,
There‘s his night guard to go on.
Now the wolves and owls with their terrifying howls
Disturb us in our midnight dream.
While we're lying in our slickers in the cold, rainy night
Way over by the Pecos Stream
You can talk about your farms, and your big-city charms,
You can talk of your silver and gold;
But the cowboy life is a dreary, dreary life,
While you're driving through the heat and the cold.
I once loved to roam, but now I stay at home:
All you punchers take my advice;
Sell your bridle and your saddle, quit your roving and your travels,
Tie on to a cross-eyed wife.
Der Pecos Fluß
[englischer Text]
Das Leben eines Cowboys ist ein ödes Leben.
Manche sagen, er sei sorgenfrei.
Die Rinder suchen von früh bis spät
auf der kahlen Prärie.
Gegen halb fünf brüllt der Koch,
„Jungs, der Tag bricht an.“
Schlaftrunken stehen wir langsam auf,
als der verträumte Nacht zu Ende geht.
Das Leben eines Cowboys ist ein ödes Leben.
Er wird durch die Hitze und die Kälte getrieben
während der reiche Mann auf seinen samtenen Couch schläft
und von Silber und Gold träumt.
Mit dem Frühjahr fangen unsere Probleme an.
Das Wetter ist grausam und kalt.
Wir frieren in klitschnasser Kleidung
und die Rinder können wir kaum bändigen.
Das Leben eines Cowboys ist ein ödes Leben.
Vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang
und dann ist die Arbeit nicht zu Ende.
Da muß er Nachtwache schieben.
Das schreckliche Heulen der Wölfe und der Eulen
stört unsere Mitternachtsträume
während wir in einer kalten, verregneten Nacht in unseren Regencapes
am Pecos Fluß kampieren.
Ihr könnt von euren Farmen und von den Verlockungen der Großstädte sprechen,
ihr könnt von Gold und Silber sprechen,
aber das Leben eines Cowboys ist ein ödes Leben.
Er treibt die Rinder durch die Hitze und die Kälte.
Einst wanderte ich so gern, jetzt bleibe ich zu Hause.
Ihr Cowboys, hört auf meinem Rat,
verkauft Zügel und Sattel, hört auf mit dem Wandern
und heiratet eine schielende Frau
Die ersten Rinder kamen 1521 in die Neue Welt an, sechs Färsen und ein Bulle. Zwanzig Jahre später, als Francisco Vásque de Coronado gegen Norden auf der Suche nach den goldenen Städte von Cibola zog, trieb er 500 Rinder mit sich, die ersten im Texas. Drei Jahrhunderte später gab es Herden von wilden Rindern und Pferden überall im heutigen Südwesten der USA. Spanier und Mexikaner schufen das Geschäft mit Rindern und auch die Kultur der vaqueros lange bevor die ersten Amerikaner nach Texas kamen. 1836 wurde Texas unabhängig von Mexiko und 1845 ein Bundesstaat der USA. Inzwischen dominierten die Amerikaner das Rindergeschäft. Um die Märkte im Osten des Landes zu erreichen, wurden die Rinder ursprünglich nach Shreveport oder New Orleans getrieben. Haut, Talg, Hufe und Hörner wurden an die Ostküste verschifft. Die Kadaver wurden vernichtet. Nachdem Gold in Kalifornien entdeckt wurde, trieb man eine halbe Million Rinder dorthin. Während des amerikanischen Bürgerkrieges, wurden viele Ranchs aufgegeben von Männern, die in den Krieg gezogen waren, und die Rinder konnten sich ungehindert vermehren. Die Zahl der Rinder in Texas am Ende des Krieges wird zwischen dreieinhalb und sechs Millionen geschätzt.
Nach dem Krieg konnte ein Rancher so viele Rinder haben wie er einfangen konnte. Es war jedoch nicht einfach, sie zu fangen, denn sie lebten wild im südlichen Texas. Die Tiere mußten brutal sein, um zu überleben und sie hatten lange, spitze Hörner (Longhorns). Aber die Eigenschaften, die es schwer machten, sie einzufangen, waren gut geeignet für die langen Trecks nach Norden. Sie „konnten zur Hölle und zurück laufen.“
Die amerikanischen Cowboys übernahmen die Arbeitsmethoden und sogar die Kleidung der mexikanischen vaqueros . Ihr Wortschatz ist voll von Begriffen spanischer Herkunft: remuda, lariat , stampede, rodeo, pinto, corral, buckaroo, arroyo, chaps, hombre, coyote, chili, gringo, quirt, riata, rancho, sombrero, lasso und andere. Die Mustangpferde, die die Cowboys benutzten, waren Nachkommen der Pferde, die die Spanier in die Neue Welt gebracht hatten und die Zeit gehabt hatten, als wilde Tiere sich der Umwelt anzupassen.
Die ersten Trecks nach dem Krieg führten zu Bergbausiedlungen in New Mexiko und Colorado oder zu Indianerreservaten und Armeestützpunkten, aber die größten Märkte waren die dichtbevölkerten Staaten des Nordostens. Die entscheidende Frage war die des Transports. Auf Grund der politischen Konflikte der vergangenen Jahre zwischen dem Norden und Süden, gab es keine Eisenbahnverbindung zwischen Texas und den Staaten des Nordens. Um die Rinder zu den Märkten per Eisenbahn zu transportieren, mußten sie zu den Kopfbahnhöfen in Missouri, Kansas und Nebraska getrieben werden. Zwischen 1865 und 1890 trieben etwa 40.000 Cowboys mehr als zehn Millionen Rinder gegen Norden. Die Hälfte wurde nach Osten geschickt und die andere Hälfte nach Wyoming, Idaho und Montana, um auf der nördlichen Prärie Ranchs zu gründen. Die Ära der großen Rindertrecks dauerte gerade zweieinhalb Jahrzehnte. Als sie vorbei war, war die Rinderindustrie aber neben dem Bergbau als ein wirtschaftliches Faktor auf der zentralen und nördlichen Prärie fest etabliert.
Die Cowboys waren junge Männer, die ältesten in der Regel erst Anfang zwanzig. Sehr viele von ihnen waren ehemalige Soldaten der Südstaatenarmee, die keine Zukunft im verwüsteten Süden sahen und dort auch keine Arbeit gefunden hatten. Oft trugen sie noch Reste ihrer Uniformen. Eine kleine Zahl von Veteranen der Armee des Nordens, Männer die keine Bindungen mehr hatten oder wollten, fanden sich wieder auf der südlichen Prärie. Es wird geschätzt, ein Viertel aller Cowboys waren Schwarze. Sie erhielten die gleiche Bezahlung aber litten sonst unter rassischer Diskriminierung, konnten nicht Vorarbeiter werden und hatten oft die Aufgaben zu erledigen, die wenig Prestige mit sich brachten. Vielleicht 12% der Cowboys waren Mexikaner oder Amerikaner mexikanischer Herkunft, die ebenfalls rassisch diskriminiert wurden. Es gab einige Indianer, die als Cowboys arbeiteten und sogar eine kleine Zahl Engländer und Schotten, viele davon ausgestoßene Sprößlinge adliger Familien, die regelmäßig finanziellen Hilfe von ihren Familien erhielten. Zweidrittel aller Cowboys machten nicht mehr als ein Treck mit.
Während der Trecks, die bis zu vier Monate dauern konnten, arbeiteten die Cowboys siebzehn Stunden am Tag, sieben Tage der Woche für dreißig bis fünfundvierzig Dollar pro Monat. Sich mit tausenden nervöser Rinder zu befassen war stets eine gefährliche Arbeit, es war aber besonders gefährlich wenn sie nachts in Panik gerieten und wild flüchteten. Der unerfahrene Cowboy mußte „drag“ reiten, also hinter der Herde her, und den ganzen Tag Staub schlucken. Das Essen war monoton und die Männer schliefen im Freien bei jedem Wetter. Ablenkungen gab es wenige. Die meisten der Treckführer verboten Alkohol und Geldspiele. Die Männer waren, „schlecht versorgt, schlecht bezahlt, überarbeitet, litten an Schlafmangel, und neigten zu Langeweile und Einsamkeit. Es ist kein Wunder, daß die meisten etwa sieben Jahre auf der Prärie verbrachten ehe sie eine menschlichere Existenz in den Städten des Westens suchten.“
“Die Reise nach Norden war mit vielen Hindernissen verbunden. Flüsse mußten überquert werden, die Stämme verlangen einen Zoll für die Herden, die ihr Gebiet kreuzten und Pferdediebe klauten so viele Tiere, wie sie konnten, oft indem die Rinder zur wilden Flucht erschreckten und dann das Chaos nutzten, um herumirrenden Tiere zu entwenden.“
Kamen die Cowboys ans Ziel, in die sogenannten „cowtowns“, die „Kuhorte“, Abilene, Chetopa, Coffeyville, Ellsworth, Hays, Wichita, Great Bend, Caldwell, Dodge City, Ogalalla oder Cheyenne, dann war die Hölle los. Nach Monaten in denen die Cowboys nur Bohnen und Kaffee, kaum einen Wechsel der Wäsche, wenig Schlaf und ausschließlich Kühe und andere Männer zur Gesellschaft hatten, wollten die sie ihren Spaß haben. Nach einem Besuch beim Friseur und einem Bad, feierten die das Ende des Trecks mit Unmengen von Alkohol, suchten Sex und waren bewaffnet. Abgesehen von den Händlern, den Prostituierten und den Barbesitzer, die dafür sorgten, daß sie alles anbieten konnten, was die Cowboys begehrten, waren die Bewohner der Orte von der Anwesenheit der Cowboys nicht gerade begeistert. Wie eine Zeitung aus Cheyenne schrieb, „Cowboys haben ein loses Mundwerk, sind Gotteslästerer, Trinker, wollüstig und moralisch absolut korrupt. Auf der Prärie normalerweise harmlos und nüchtern, sind sie in den Orten gefürchtet, denn dann werden sie vom Alkohol beherrscht.“ Was die Situation verschlimmerte war die Tatsache, daß die Sheriffs der „cowtowns“ meist aus den Nordstaaten stammten. Die ehemaligen Südstaatensoldaten fanden es besonders empörend von einem „Yankee“ verhaftet zu werden. Nur wenige der Cowboys hatten ihre eigene Pferde und die Reise nach Hause ging meist per Bahn und Dampfer.
Abilene war eine der ersten „cowtowns“ und seine Geschichte war typisch. 1866 war der Ort bloß eine kleine Siedlung mit ein paar Blockhäusern. Joseph G. McCoy aus Chicago kam nach Kansas auf der Suche nach einem geeigneten Ort von dem aus er die Rinder, die von Texas getrieben wurden, nach Chicago bringen konnte. Nahe Abilene kaufte er 100 ha für einen Viehhof und mit Hilfe des Gouverneurs von Kansas und der Eisenbahngesellschaft Kansas Pacific, die von 1867, eine Verbindung nach Abilene gebaut hatte, schuf er die erste „cowtown.“ Im ersten Jahr wurden 35.000 Rinder von Abilene aus nach Chicago transportiert und die Zahl stieg Jahr für Jahr. Aber die Geschichte der „cowtown“ Abilene sollte von nur kurzer Dauer sein. Immer mehr Siedler zogen auf die Prärie. Die Herden zertrampelten ihre Felder und die Rinder brachten das „Texasfieber“ mit sich, eine Krankheit, die von Zecken verbreitet wurde und die Rinder der Siedler tötete. Sogenannte „Totenlinien“ wurden errichtet, die die Herden nicht überschreiten sollten. Die zunehmende Zahl der Siedler schob die „Totenlinien“ immer weiter westwärts und Streit war unvermeidbar.
Die Bewohner der neuen Städte wollten auch die Cowboys aus Texas los werden und gleichfalls diejenigen, die ihre Bedürfnisse befriedeten. 1871 zerstörten Rinder aus Texas 40 ha Felder um Abilene herum, was dazu führte, daß die Farmer ein Ende der Trecks nach Abilene forderten. Abilene wurde eine normale Stadt. Die Geschichte wiederholte sich mit Variationen bei den „cowtowns“ die weiter westlich entstanden.
Der allgemeine Gebrauch von Stacheldraht bedeutete es das Ende der Ära der großen Rindertrecks und der Ära der Cowboys, die sie begleiteten. Die Zeit der Ranch Cowboy begann.
Ranch Cowboys brauchten weiterhin viele der Fähigkeiten, die ihre Vorgänger entwickelt hatten, aber mehr Zeit wurde gebraucht für Aufgaben, die nicht direkt mit den Rindern zu tun hatten, Zäune reparieren, Windmühlen warten und ähnliches. Dennoch war es noch ein recht einsamer Beruf und die Unterkünfte boten wenig Komfort. Die Cowboys, die auch im Winter beschäftigt waren mußten häufig „Linie reiten“, das heißt, die Ränder der großen Ranchs patrouillieren, meistens allein oder höchsten mit einem anderen Mann, verirrte Kühe suchen oder Wölfe jagen.
Heute benutzen Ranchers Geländewagen und sogar Hubschrauber um die Rinder zu kontrollieren, aber es gibt noch Cowboys, und das Pferd bleibt ein wesentliches Werkzeug des Berufs.
The wind blows day and night through the canyon
Never stopping at the door,
While these log cabin walls stand like a prison
For a ranch wife walking the floor.
(chorus)
A woman‘s life is lonely,
The prairie for her home.
What is life but lonely?
Nothing, ... but being alone.
A woman can find her a good man to marry,
But a good man marries to his call.
He‘ll take her away to his wild open prairie,
Leave her climbing the walls.
(chorus)
She‘ll talk to herself, wait for an answer,
Talk to the chickens in the yard.
Silence of voices grows like a cancer;
Nothing in life is so hard.
(chorus)
Das Leben einer Frau
[englischer Text]
Der Wind weht Tag und Nacht durch das Tal
und hält nie an der Tür.
Während die Mauern der Blockhütte wie ein Gefängnis wirken
für eine Ranch-Frau, die hin und her läuft.
Das Leben einer Frau ist einsam,
mit der Prärie als ihr Zuhause.
Was ist das Leben außer einsam?
Nichts...als allein sein.
Eine Frau kann einen guten Mann heiraten,
aber ein guter Mann hat seine Berufung.
Er wird sie in seine wilde Prärie mitnehmen
und sie verrückt werden lassen.
Sie wird Selbstgespräche führen und auf Antworten warten.
Sie wird mit den Hühnern reden.
Und die Stille wird wie ein Krebs wachsen
und nichts im Leben ist schwieriger.
A Woman's Life - Mary Goodnight
Ein Lied über Mary Goodnight, die das Schicksal so vieler Frauen während den ersten Jahre der weißen Besiedlung des amerikanischen Westens teilte.
Geboren wurde Mary Ann Dyer am 12. September 1839 in Madison County, Tennessee, als Tochter von Joel und Susan Dyer. Als sie vierzehn war, zog die Familie nach Texas, in die Gegend Eastern Cross Timbers. Nach dem frühen Tod ihrer Eltern mußte Mary für ihre fünf Brüder sorgen. Später arbeitete sie als Lehrerin, um die Jüngsten durch zu bringen. Um das Jahr 1864 herum, lernte "Molly", wie sie bei allen, außer ihrem späteren Ehemann, bekannt war, in Fort Belknap Charles Goodnight kennen. Sie heirateten am 26. Juli 1870 in Hickman, Kentucky. Die Ehe blieb kinderlos.
Mary und Charles Goodnight ließen sich auf seiner Ranch in der Nähe von Pueblo, Colorado nieder. Drei ihrer Brüder arbeitete auf der Ranch. Einer besaß ein Viertelanteil an den Herden.
Trockenheit und die Wirtschaftskrise von 1873 zwangen das Ehepaar Goodnight nach Texas zurückzukehren. Mit der Unterstützung des Engländers John Adair gründete Charles Goodnight die JA Ranch im Palo Duro Tal, in dem von Weißen noch nicht besiedelten Norden von Texas. Zunächst zog das Paar in eine kleine Blockhütte mit zwei Räumen und Mary war die einzige Frau auf der Ranch. Als Ärztin, Krankenschwester sowie Ersatzschwester und -mutter sorgte sie für die jungen Männer, die auf der Ranch arbeiteten.
Auch nachdem andere Frauen in die Gegend gezogen waren, blieb Mary oft sechs bis zwölf Monate ohne Kontakte zu anderen Frauen. Von einem Cowboy erhielt sie drei Hühner, die sie als Haustiere behandelte.
1887 zog das Ehepaar Goodnight nach Armstrong County. Mary half 1898 bei der Gründung der Goodnight College. Sie starb in April 1926.
The Freedom Song
[deutsche Übersetzung]
Andy Wilkinson
Johnny was a Cherokee cowboy
Long braids hangin‘ from his hat
He wrangled up on the Little S Ranch
And he rode with my uncle Jack.
He sat like a shadow in the saddle,
And wrote poetry with his rope,
He had a light hand for the horses,
And a smile for us little folk.
Johnny and Jack come a-callin‘
Took my brothers and my sisters and I
To the Hale County picnic,
Ought-seven, the fourth of July.
They had a big tent and a little brass band,
Box lunches on the lawn.
When they raised Old Glory to the top of the pole
We all sang the Freedom Song.
(chorus)
Oh say can you see?
Johnny why aren’t you singin‘?
Oh say can you see?
Johnny is there something wrong?
Oh say can you see?
Johnny, where are you goin‘?
Johnny, won’t you stay
And help us sing the Freedom Song?
The men all whipped their hats off,
And they hollered and whooped it up.
But Johnny just stood there silent,
With a hurt and angry look.
Then his face grew soft and he kneeled right down
And he sounded plumb wore out.
When he said, „Little pardner, it’s not my freedom
That they’re singin‘ about.“
(chorus)
He mounted his horse in a couple of strides
And I watched as he rode away,
Across the plains of the Land of the Free
’Til he vanished in the Home of the Brave.
Since then, I’ve sung the Freedom Song
A thousand times or more,
And, every time, I wonder just whose freedom
It is we’re singin‘ for?
(chorus)
Das Freiheitslied
[englischer Text]
Johnny war ein Cherokee Cowboy,
lange Zöpfe hingen von unter seinem Hut herunter.
Er arbeitete an der Little S Ranch
zusammen mit meinem Onkel Jack.
Er saß wie ein Schatten im Sattel
und schrieb Gedichte mit seinem Seil,
konnte gut mit den Pferden umgehen
und hatte stets ein Lächeln für uns Kleine übrig.
Johnny und Jack kamen uns abholen,
nahmen meine Brüder, meine Schwester und mich
zum Hale County Picknick,
1907, den 4. Juli.
Es gab ein großes Zelt und eine kleine Blaskapelle,
Eßpakete auf dem Rasen.
Als sie die Fahne hißten
sangen wir alle das Freiheitslied.
O, sag, kannst du sehen?
Johnny, warum singst du nicht?
O, sag, kannst du sehen?
Johnny, hast du was?
O, sag, kannst du sehen?
Johnny, wo gehst du hin?
Johnny, warum bleibst du nicht,
um uns beim Singen des Freiheitsliedes zu helfen?
Die Männer warfen die Hüte in die Luft
und schrien und freuten sich.
Aber Johnny stand da ganz still
mit einem verletzten und verärgerten Blick.
Dann wurde sein Gesicht weich und er kniete sich hin,
und klang erschöpft,
"Kleiner Freund, es ist nicht meine Freiheit,
von der sie singen."
Er bestieg sein Pferd
und ich schaute zu, wie er weg geritten ist,
über die Prärie des Landes der Freien,
bis er verschwand im Heim der Tapferen.
Seitdem habe ich das Freiheitsleid
mindestens tausend Male gesungen,
und jedes Mal fragte ich mich,
über wessen Freiheit wir singen.
Eine wahre Geschichte. Vor einigen Jahren wurde Andy Wilkinson eingeladen bei der Hundertjahrfeier des kleinen Ortes Hale Center, Texas, zu singen, die am 4. Juli stattfinden sollte. Er bot den Veranstaltern an, zu diesem Anlaß ein Lied zu schreiben. "Also schickten sie mir ein ganzes Paket Werbematerial im Sinne der Handelskammer", erklärte Andy später "wie z.B. wie viele junge Männer die Militärakademie besucht hatten und wie viel Getreide sie geerntet hatten und oder wie viel Baumwolle sie entkernt hatten. Das mag alles ganz wichtig sein, falls ich dort ein Hotel dort bauen oder ein Geschäft gründen wollte, es ist aber nicht das Zeug aus dem Lieder gemacht werden."
Andy stellte seine eigene Forschungen an. In alten Heften des Geschichtsvereins von Hale County fand er zwei Geschichten, die mit dem 4. Juli zusammenhingen. Eine dieser Geschichten ist die Grundlage für dieses Lied.
Twenty-five people on the run
headed north in the desert sun
nearing noon, the water's running low.
It's a hundred and ten degrees
far from the shade of trees
near the route el Camino del Diablo.
Desert dwellers know
seek the shade till the sunlight goes
or you won't live to reach your goal.
The Raven's left ahead
in Lechuguilla three found dead
died of thirst, said the border patrol.
(chorus)
Caminando por la bajada
vamanos norte del rio
hay trabajo y esperanza
en los Estados Unidos.
Locked behind a boxcar door
nineteen men lay on the floor
dreamed of life they had never known.
Only one man breathed again
to tell the story of his friends
who crossed the river to send some money home.
There's a code of law and order
when you live along the border
travel fast, life is cheap, take the gold
El coyote leaves to trail
when the posse's on his tail
pockets full of the lives that he's sold.
(chorus)
Die Vereinigten Staaten
[englischer Text]
25 Menschen auf der Flucht,
unterwegs nach Norden, unter der Wüstensonne.
Fast Mittag und das Wasser ist bald alle;
es ist 110°F, [43°C]
weit vom Schatten der Bäume,
nahe dem Weg, "Kamin des Teufels."
Wüstenbewohner wissen es,
suche Schatten bis die Sonne verschwindet,
oder man wird nicht lebend ans Ziel kommen.
Der "Rabe" ist links vorne,
in Lechuguilla wurden drei Tote gefunden,
verdurstet, sagt die Grenzpolizei.
(Refrain)
Wir überqueren die Wüste,
nach Norden über den Fluß.
Es gibt Arbeit und Hoffnung
in den Vereinigten Staaten.
Eingeschlossen in einem Güterwaggon.
lagen 19 Männer auf dem Boden,
träumten von einem Leben, das sie nie gekannt hatten.
Nur einer atmete wieder,
um die Geschichte seiner Freunde zu erzählen.
Um Geld nach Hause zu schicken,
überquerten sie den Fluß.
Es gibt einen Kodex von Gesetz und Ordnung,
wenn man an der Grenze wohnt:
reise schnell, das Leben ist billig, nimm das Gold.
Der "Coyote" hinterläßt keine Spur
wenn die Polizei ihn sucht,
Taschen voll von den Leben, die er gestohlen hat.
(Refrain)
Das Lied handelt von zwei Vorfällen im Sommer 1987. Viele Mexikaner waten durch den Fluß, Rio Grande, um in die USA zu gelangen. Andere bezahlen teures Geld, um in die USA geschmuggelt zu werden. Manchmal, wie in diesen beiden Fällen, bezahlen sie auch mit ihrem Leben. „The Raven“ (der Rabe) ist ein vulkanischer Berg in der Wüste von Lechugilla, der als Orientierungspunkt dient. Er liegt auf der Route, die als „El Camino del Diablo“ bekannt ist, der „Weg des Teufels“. Die „Coyotes“ (die Kojoten) sind die Menschenschmuggler.
Anthem 2
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Hymne 2
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The Old Double Diamond
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Die alte Double Diamond [Ranch]
Hör doch den Wind, Als ich angestellt wurde Und der Wind peitschte den Granit über mir, Ich bekämpfte ihre Winter Ich glaube ein Seemann braucht seinen Ozean Jetzt wird sie verkauft, aber ich ziehe weiter. Suche ein neues Land und neue Verbindungen
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Von Gary McMahan erfuhr ich, daß dieses Lied eine wahre Geschichte erzählt. In den frühen 70er Jahren besuchten Gary und sein Vater einen befreundeten Rancher in Wyoming. Er nahm sie mit zu der Versteigerung der Double Diamond Ranch. Mehrere Cowboys, die lange für die Double Diamond gearbeitet hatten, waren dabei ihre Sattel und Taschen zu packen, um woanders Arbeit zu suchen. Gary McMahan schrieb dieses Lied aus ihrer Perspektive.
Old Diamond Joe was a rich old jay,
Had lots of cowboys in his pay;
Rode the range with his cowboy band,
And many a mav'rick got his brand.
Well, I hired on, offered Joe my hand
Got a string of horses so old they couldn‘t stand
Liked to died from hunger, he mistreated us so
Never earned a dollar off-a Diamond Joe.
(chorus)
Roll on, boys, roll, don't you roll so slow,
Roll on, boys, roll, don't you roll so slow,
Ki yipee i, yipee ki yi yo,
Roll on, boys, roll, don't you roll so slow,
Roll on, boys, roll, don't you roll so slow,
Ki yipee i, yipee ki yi yo.
Just a cowboy, ain’t got no home
Got no folks, so I’m bound to roam
I work for the L’s, or the old Bar-O
Won’t burn no brand for Diamond Joe
Well, if I was rich like Diamond Joe
I’d work today and I’d work no more
He works me hard and pays so slow
Don’t give a damn if I work or no. (chorus)
Der alte Diamond Joe war ein reicher Mann,
er beschäftigte viele Cowboys.
Er ritt über die Prärie mit seinen Männern
und gab vielen wilden Pferden seine Brandmarke.
Ich bot Joe meine Hilfe an,
bekam Pferde so alt, daß sie kaum stehen konnten.
Ich bin fast verhungert, weil er uns so mißhandelte,
verdiente nie ein Dollar von Diamond Joe.
Immer weiter, Kumpel, und nicht so langsam,
immer weiter, Kumpel, und nicht so langsam,
Ki yipee i, yipee ki yi yo,.
Ich bin bloß ein Cowboy, ohne ein Zuhause,
habe keine Familie, also wandere ich herum.
Ich arbeite für die Ls [Ranch] und die alte Bar-O [Ranch],
aber für Diamond Joe werde ich keine Brandmarke brennen.
Wenn ich reich wie Diamond Joe wäre,
würde ich heute arbeiten und dann nie wieder.
Er treibt uns ganz schön und bezahlt so schlecht.
Es ist mir egal ob ich arbeite oder nicht.
Bob Fudge
[deutsche Übersetzung]
Ian Tyson
My name is Bob Fudge, I was born in Texas
Lampassas County back during the war
Smallpox and Comanches took most of my family
Left my poor mother and my brothers and me
So I headed north for to ride for the Blockers
They were contracting herds for the Montana range
In the spring of the year '82 we left old Lampassas
With 2000 steers for the Little Big Horn
Crossing our trails were many great rivers
All to be crossed not a bridge could be found
In the cold roiling waters and the wild plunging cattle
There was many a young man took leave of his life
Well we crossed at Doan's store into the Indian nations
Saw the blood on the rocks where those cowboys had died
And on to Fort Dodge on the Arkansas River
Where gamblers and whores came to welcome us there
The great snow cap peaks were on our left side now
For many a mile in a great silent land
When I first saw Montana I knew I would love her
I'd ride her great ranges for the rest of my days
Well she's all cut and dried now, the trails are all gone now
I've been to Yellowstone Park in an automobile
But I can still see ‘em swimming
Boys I can still hear ‘em runnung
Yes I came off the trail when cowboys was king
My name is Bob Fudge I died in Montana
Bob Fudge
[englischer Text]
Mein Name ist Bob Fudge, ich wurde in Texas geboren,
im Lampassas County, damals währen des Krieges.
Pocken und Comanches rafften den größten Teil meiner Familie dahin,
ließen meine arme Mutter und meine Brüder und mich zurück.
Also reiste ich nach Norden mit den [Gebrüder] Blocker.
Sie hatten Verträge, Herden nach Montana zu treiben.
Frühjahr 1882 verließen wir Lampassas
mit zweitausend Stiere für die Gegend des Little Big Horn.
Unser Weg war von vielen Flüssen durchkreuzt,
alle müssen wir überqueren und wir fanden keine Brücken
In dem kalten Wasser und unter den wilden Rindern
verloren viele junge Männer ihre Leben.
Bei Doans Laden gingen wir in die Indianernationen,
sahen die blutige Steine, wo jene Cowboys gestorben waren.
Und dann weiter ging es nach Fort Dodge am Arkansas Fluß,
wo Spieler und Huren uns willkommen hießen.
Die großen schneebedeckten Berge lagen nun auf der linken Seite,
viele, viele Meilen in einem großen, stillen Land.
Als ich das erste Mal Montana sah, wußte ich, daß ich es lieben würde,
und den Rest meines Lebens über seine Prärie reiten möchte.
Nun ist heute alles eindeutig und die alten Pfade sind verschwunden.
Im Yellowstone Park bin ich schon mit dem Auto gewesen.
Aber ich kann sie noch schwimmen sehen.
Jungs, ich kann sie noch rennen hören.
Ich hörte auf als der Cowboy noch König war.
Mein Name ist Bob Fudge, ich starb in Montana.
Bob Fudge |
G. R. " Bob" Fudge wurde 1862 in Lampassas County, Texas geboren. Als er zehn Jahre alt war, machten sich sein Vater, seine Mutter, eine Schwester, zwei Brüder sowie zwei Tanten und Onkel mit tausend Stieren und zweihundert Pferden auf den Weg nach Kalifornien. In New Mexico nahmen ihnen Comanches die Rinder sowie auch alle Pferde ab außer vier. Bald danach starben alle Familienmitglieder bis auf seine Mutter und die beiden Brüder an Pocken. Die restliche Familie kehrte nach Texas zurück.
Als er gerade zwölf Jahre alt war, fing Bob an auf einer Ranch zu arbeiten. 1881 half er, eine Herde nach Colorado zu treiben und im Frühjahr darauf, im Alter von zwanzig Jahren, ging er mit einer Herde der Gebrüder Blocker zu den Little Big Horns in Montana. Bob Fudge starb 1933 in Biddle, Montana und wurde in Broadus begraben. Mit seinem Gewicht von 250 Pfund war er eine Ausnahme unter den Cowboys.
Bibliographie:
Bob Fudge, Texas Trail Driver, Montana-Wyoming Cowboy 1862-1933, Jim Russell. Denver: Big Mountain Press, 1962.
Beat it, Bo, while your feet are mates.
We‘ll see the whole United States
With a smoke and a pal and a fire at night -
Up again in the morning bright
With nothin‘ but road and sky in sight
And nothin‘ to do but go.
Beat it, Bo, while the walking‘s good.
The birds on the wire are still sawin‘ wood —
If today ain‘t the best for you and me,
There‘s always tomorrow that‘s comin‘, see
And the day after that is going to be,
And there‘s nothin‘ to do but go.
Nichts zu tun, als weiterzuziehen
[englischer Text]
Hau ab, Bo [Eisenbahntramper], solange deine Füße ein Paar sind.
Wir werden die ganzen Vereinigten Staaten sehen,
mit einer Zigarette, einem Kumpel und einem Feuer in der Nacht –
frühmorgens wieder aufstehen
mit nichts als Straße und Himmel in Sicht
und nichts zu tu, als weiter zu gehen.
Hau ab, Bo, solange es sich gut laufen läßt.
Die Vögel auf den Leitungen schlafen noch.
Falls heute für dich und für mich nicht das Beste ist
gibt es auch morgen,
und der Tag darauf
und nichts zu tu, als weiterzuziehen.
Ich bin der herumtreibende Sohn mit den nervösen Füßen.
Ich wurde für einen steten Lebensrhythmus nicht geschaffen.
Viele Jobs habe ich für kurze Zeit gehabt.
Ich habe mich herumgetrieben und es ging mit gut.
Aber es gibt nur eine Straße nach „Lebe wohl“
und nichts zu tu, als weiterzuziehen.
I was there when they opened the boxcar
And found him stone dead on the floor
Though thumbing and bumming was all of our trade
No one had seen him before
He wore the face of a stranger
Lost and unseen in a crowd
He looked so small as we carried him down
Wrapped in a newspaper shroud
(chorus)
The wind blows cold in Wyoming
The stars shine clear and bright
If you don't wake up tomorrow at all
I guess it's old buddy goodnight
His hair was the color of winter
All streaked with iron and coal
And all you could see in his soft prairie eyes
Was the wind and the grass and the snow
The backs of his hands were like roadmaps
The lines in his face were the same
And on his left arm a faded tattoo
Bordered a rose and a name (chorus)
I don't know where he came from
His train was a U.P. freight
If there's someone waiting for him down below
He'll be a little bit late
So give him a line in your paper
And here's what I want you to say
"There's some things worse than dying alone
And one of them's living that way."
Alter Kumpel, Gute Nacht
[englischer Text]
Ich war da, als sie den Waggon aufmachten
und ihn tot auf dem Boden fanden.
Obwohl Trampen und Herumtreiben unser aller Berufung war,
hatte keiner ihn jemals gesehen.
Er hatte das Gesicht eines Fremden,
verloren und unauffällig in einer Menge.
Und er sah so klein aus, als wir ihn heruntertrugen
in einem Leichentuch aus Zeitungspapier.
(Refrain)
Der Wind weht kalt in Wyoming,
die Sternen scheinen klar und hell.
Wenn du morgen nicht aufwachst,
ich schätze, alter Kumpel, heißt es gute Nacht.
Sein Haar hatte die Farbe des Winters,
voller Eisen und Kohle.
Und in seinen weichen "Prärie"-Augen
konnte man lediglich den Wind, das Gras und den Schnee sehen.
Seine Hände waren wie Straßenkarten,
die Linien in seinem Gesicht ebenfalls.
Und an seinem linken Arm eine verblasste Tätowierung
mit meiner Rose und einem Namen.
(Refrain)
Utah Phillips: „Der Schnee in Wyoming ist nicht die flaumige Sorte des Ostens, der gute Schneemänner macht. Wyoming liegt hoch und der Wind scheint immer zu pusten. Der Schnee besteht aus kleinen Körnen aus Eis und der Wind hebt sie auf und schießt sie wie Gewehrkugeln gegen alles, was höher als ein Hase ist...In einem Winter kamen ein Haufen Kerle von dem Güterbahnhof Roper [zum Joe Hill House in Salt Lake City] nachdem sie von einem [Union Pacific] Zug westwärts umgestiegen waren. Sie waren fast blaugefroren. Wir fütterten sie mit einem Eintopf und bald, als alle warm waren, kam einer zu mir und sagte, 'Da ist ein alter Mann am Güterbahnhof, der ist mit uns gefahren, aber er ist so krank, daß er nicht hierher konnte.' Da wurde ich wütend, denn sie hätten uns das eine Stunde eher erzählen können, als sie hineinkamen. Aber das ist die Ethik der Eisenbahntramper – ich zuerst. Einige von uns gingen zum Bahnhof herunter und suchten den Vermißten. Wir öffneten vier oder fünf Güterwaggons und fanden ihn. So entstand dieses Lied.“ (Sing Out! Vol. 24, No. 3, 1975. p. 4.)
When first unto this country, a stranger I came,
Pick and shovel on my back, no money to my name,
No money to my name.
I landed in old Juneau , Seattle far behind,
I boated 'cross the channel where I worked the Treadwell Mine,
I worked the Treadwell Mine.
Well, it was hard times in the open pit, eighteen hundred down,
One day you'd make two dollars and the next you're glory bound,
The next you're glory bound.
Well, I dodged the rocks from the sudden slides and swam out of the mud
In the rain and cold I dug for gold
Through the water and the mud.
There's color in the eagle's eye and in the sun at the break of day,
But there ain't no color I could find to keep me on that pay,
To keep me on that pay.
So it was straightway through the wilderness to Fairbanks up the line,
And down the frozen Yukon in the year of ninety-nine,
The year of ninety-nine.
Now there's twenty thousand of us here out on the beach at Nome ,
And there ain't but one in fifty who can pay his way back home,
Pay his way back home.
God find the snow-blind trapper and help him on his way,
God bless the drunken fiddler when he finds the time to play,
And hear the words of the dying man left frozen in the cold,
And pity the weary miner who's never found his gold,
Who's never found his gold.
Well, I wish I was in Portland or some other seacoast town,
I'd sail around this whole wide world and lay this cradle down,
Lay this cradle down.
Das Lied der Goldsucher
[englischer Text]
Als Fremder kam ich in dieses Land,
Spitzhacke und Schaufel auf dem Rücken, kein Geld in der Tasche, kein Geld in der Tasche.
Ich ging in Juneau ans Land, Seattle lag weit zurück,
ich schiffte über den Kanal, wo ich in der Treadwell Grube arbeitete.
Es waren schwere Zeiten in der offenen Grube, 167 Meter tief,
an dem einen Tag verdienst du zwei Dollar, am nächsten bis du tot.
Ich brachte mich in Schutz vor den plötzlichen Erdrutschen und rettete mich bei Überschwemmungen.
In dem Regen und in der Kälte grub ich nach Gold durch das Wasser und den Schlamm hindurch.
Es gibt eine Farbe im Auge des Adlers und eine Farbe in der Sonne beim Tagesanbruch,
aber es gibt keine Farbe, die mich an diese Arbeit bindet.
Also geradeaus durch die Wildnis nach Fairbanks
und den gefrorenen Yukon Fluß hinunter im Jahre 99.
Nun sitzen 20.000 am Strand bei Nome,
und nicht einer von 50 kann die Fahrt nach Hause bezahlen.
Gott finde den schneeblinden Trapper und helfe ihm den Weg finden;
Gott segne den besoffenen Geiger, wenn er die Zeit zum Spielen hat.
Und höre die Worte des sterbenden Mannes,
der in der Kälte zurückgelassen wurde, um zu erfrieren,
und habe Mitleid mit dem Goldsucher, der sein Gold nie gefunden hat.
Ich wünsche, ich wäre in Portland oder einer anderen Küstenstadt.
Ich würde um diese Welt segeln und den Schwingtrog niederlegen
1897 schien es, als würde sich die Geschichte von 1849 wiederholen. Wie ein Ruck, ging es durch die Nation: man hatte Gold in Alaska entdeckt. Im August 1896 hatten zwei Indianer, Skookum Jim und Tagish Charlie und ein weißer Goldsucher, George Washington Carmack, Gold an einem Nebenfluß des Yukon, dem Klondike entdeckt. Carmack gehörte zu den Männern, die immer weiter gezogen waren, auf der Suche nach Abenteuer, auf der Flucht vor der Zivilisation. Alaska bot einem die letzte Gelegenheit dazu. Geboren in San Francisco, sein Vater war ein „49er“ gewesen. 1741 hatten Vitus Bering und Aleksei Tschirikow die Südküste von Alaska erreicht. Nachdem die Eingeborenen vertrieben worden waren, gründete Grigorii Shelekov 1784 einen Stützpunkt auf Kodiak Island. Fünfzehn Jahre später war er an der Gründung der Russisch-Amerikanische Kompanie beteiligt. Die Kompanie gründete Novo Arkhangel'sk (später in Sitka umgetauft) und trotz des Widerstands der Tlingits, gelang es den Russen sich in Alaska festzusetzen. 1867 kaufte der amerikanische Außenminister William Seward Alaska von dem russischen Reich, 7,2 Millionen Dollar für 1,53 Millionen km². Man spottete über „Sewards Narrheit“ oder „Sewards Eisschrank“ und die amerikanische Regierung ignorierte das Gebiet weitgehend. Im Frühsommer 1897 dockte das Dampfschiff „Portland“ mit 70 Passagieren in Seattle, die zusammen über eine Million Dollar in Gold mitbrachten. Seattle ist, so hieß es, „reinweg verrückt geworden“. Innerhalb von zehn Tagen nach Ankunft des Schiffes verließen 1.500 Menschen die Stadt in Richtung Alaska. Ganze Heerscharren aus anderen Landesteilen machten sich ebenfalls auf den Weg. In den ersten 24 Stunden nach Eintreffen der Nachricht in New York versuchten 2000 Menschen, eine Fahrkarte nach Alaska zu kaufen. In Chicago versuchten täglich 1000 Menschen Transporte zu den Goldfeldern zu buchen. Wieder, wie 1849, verließen Männer ihre Familien, Jobs und Geschäfte und machten sich auf, in das unbekannte Land. Aber lediglich ein kleiner Teil von ihnen ist angekommen. 10.000 Männer verließen Seattle, um nach Gold zu suchen. Sogar der Bürgermeister trat zurück, um sein Glück in Alaska zu suchen. Dennoch verdoppelten sich die Bevölkerung von Seattle in vier Jahren. Von den vielleicht 100.000 Goldsuchern, die nach Alaska reisten, kamen bis zu 70.000 durch Seattle, und was wichtiger war, sie haben sich dort für Alaska ausgerüstet. Das war das Resultat einer Werbekampagne der Geschäftsleute von Seattle. Nach der Wirtschaftskrise des vorangehenden Jahrzehnts, konzentrierte Seattle sich auf die wirtschaftlichen Möglichkeiten, die die Entdeckung von Gold in Alaska bot und entwickelte sich zum wichtigsten kommerziellen Zentrum des Nordwestens. Die Stadt verwandelte sich von einer Kleinstadt zur Metropole. (Norbert MacDonald, Distant Neighbors: A Comprehensive History of Seattle and Vancouver. University of Nebraska Press, 1987. p. 47) Diejenigen, die versuchten über Land Alaska zu erreichen, unterschätzten die Entfernung und die Wildnis. Viele kamen um oder mußten aufgeben. Die meisten, die die Klondike Region erreichten, mußten die gefährlichen Pässe des südlichen Zipfels Alaskas überwinden, unter anderem den Chilkoot Pass, 330 Meter, oft mit 50 bis 100 Kilogramm Gepäck auf dem Rücken. Dawson, in den im Sommer 1897 tausende Goldgräber einfielen, ging im Winter darauf die Lebensmittel fast aus. Viele Goldsucher zogen weiter, und die, die blieben, überlebten in einer der kleinen Siedlungen, die am Fluß entstanden waren. Auch die leerten sich als bekannt wurde, daß man 1899 Gold in Nome gefunden hatte. 1900 war der Goldrausch schon vorbei, die meisten der Goldsucher kehrten nach Hause zurück und die Ära des industriellen Bergbaus begann. Der Rausch hatte aber lange genug gedauert, um das Leben der Eingeborenen zu verändern und viele von ihnen zu töten. Aber danach hatte Alaska einen neuen Stellenwert im Bewußtsein der Amerikaner. 1906 wurde das Gebiet als Territorium eingerichtet. Erst 1958 konnte Alaska der 49. Bundesstaat werden.
Alaska Gold Rush im Internet:
www.library.state.ak.us/goldrush/
www.library.state.ak.us/hist/goldrush/table.html
www.nps.gov/klgo/home.htm
www.postalmuseum.si.edu/gold/gold2.html
library.thinkquest.org/11313/Gold_Rush/
henkbinnendijk.tripod.com/goldrush/
www.arcticwebsite.com/goldrushlist2Alska.html
Bibliographie:
Adney, Tappan, The Klondike Stampede (1900; repr. Vancouver, B.C., 1994).
Bolotin, Norman, A Klondike Scrapbook: Ordinary People, Extraordinary Times (San Francisco,1987).
Berner, Richard C., Seattle 1900-1920: From Boomtown, Urban Turbulence, to Restoration (Seattle, 1991).
Berton, Pierre, Klondike: The Last Great Gold Rush, 1896-1899 (1958, repr. Toronto, 1993).
Holeski, Carolyn, and Marlene Conger, In Search of Gold: The Alaska Journals of Horace S. Conger, 1898-1899 (Anchorage , 1983).
LaRoche, Frank, Photographic Views En Route to the Klondike (Chicago , 1898).
Martinsen, Ella Lung, Black Sand and Gold: A True Story of the Alaska-Klondike Gold Rush (Portland , 1956).
Marks, Paula Mitchell, Precious Dust: The American Gold Rush Era, 1848-1900 (New York, 1994).
Mayer, Melanie, Klondike Women: True Tales of the 1897-98 Gold Rush (Athens, Ohio, 1989).
Morgan, Murray, One Man's Gold Rush: A Klondike Album. Photographs by E.A. Hegg (Seattle, 1967).
Jackhammer John was a jackhammer man
Born with a jackhammer in his hand
Lord, Lord, I got them jackhammer blues.
I build your roads and your buildings, too,
And I'm gonna build a dam or two
Lord, Lord, I got them jackhammer blues.
I was borned in Portland Town ,
Built every port from Alasky down;
Lord, Lord, I got them jackhammer blues.
Built your bridges, dug your mines,
Been in jail a thousand times,
Lord, Lord, I got them jackhammer blues.
Jackhammer, Jackhammer, where you been?
Been out a-chasin' them gals again;
Lord, Lord, I got them jackhammer blues.
Jackhammer John from a jackhammer town,
I can hammer on the hammer til the sun goes down,
Lord, Lord, I got them jackhammer blues.
I hammered on the boulder, hammered on the butte,
Columbia River on a five-mile chute;
Lord, Lord, I got them jackhammer blues.
Workin' on the Bonneville, hammered all night
A-tryin' to bring the people some electric light
Lord, Lord, I got them jackhammer blues.
I hammered on the Bonneville, Coulee, too
Always broke when the job was through,
Lord, Lord, I got them jackhammer blues.
I hammered on the river from sun to sun,
Fifteen million salmons run;
Lord, Lord, I got them jackhammer blues.
I hammered in the rain, I hammered in the dust,
I hammered in the best, I hammered in the worst;
Lord, Lord, I got them jackhammer blues.
I got a jackhammer gal just as sweet as pie,
And I'll hammer on the hammer til the day I die
Lord, Lord, I got them jackhammer blues.
(repeat first verse)
Preßlufthammer John
[englischer Text]
Preßlufthammer John war ein Mann des Preßlufthammers,
geboren mit einem Preßlufthammer in seiner Hand.
Herr, ich haben den Preßlufthammer-Blues.
Ich baute eure Straßen und Häuser auch,
ich werde auch ein paar Staudämme bauen.
Geboren bin ich in Portland,
baute jeden Hafen südlich von Alaska.
Baute eure Brücken, grub eure Minen.
Im Knast bin ich schon tausend Male gewesen.
Preßlufthammer, Preßlufthammer, wo bist du gewesen?
Bin hinter den Mädchen her.
Preßlufthammer John von einer Preßlufthammer-Stadt,
ich kann hämmern bis zum Sonnenuntergang.
Ich habe überall gehämmert,
am Columbia-Fluß, an einer Schlucht von fünf Meilen Länge.
Ich arbeitete am Bonneville Staudamm, hämmerte die ganze Nacht,
wollte den Menschen das elektrische Licht bringen.
Hämmerte an den Bonneville und Coulee Staudämmen,
immer pleite gewesen, als ich fertig war.
Hämmerte am Fluß vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang,
fünfzehn Millionen Lachse schwammen vorüber.
Ich hämmerte im Regen, ich hämmerte im Staub,
ich hämmerte in den besten und in den schlimmsten Situationen.
Ich habe ein süßes Preßlufthammer-Mädchen,
ich werde hämmern bis ich sterbe.
Die Administration Franklin Roosevelts startete ein Programm öffentlicher Bauvorhaben. Man wollte damit an einige Probleme gleichzeitig herangehen: Arbeitsplätze schaffen, das Land wieder aufforsten, Überschwemmungen kontrollieren, Erosion vermeiden, und der Industrie und den Farmern preiswerten Strom zur Verfügung zu stellen. Die größten dieser Bauvorhaben waren die Staudämme, unter ihnen das am Columbia Fluß. 1937 schuf man die Bonneville Power Administration (BPA). Der Dokumentarfilmemacher Gunther von Fritsch plante einen Film für die Bonneville Power Administration. Er hatte schon einen Film gedreht, Hydro , über den Bau der ersten Reihe von Staudämmen am Columbia Fluß. Der Grand Coulee Staudamm war schon 1918 vorgeschlagen worden, aber der Konflikt über das Konzept der öffentlichen gegenüber der privaten Erzeugung von Strom hatte das Projekt verhindert. Der neue Film sollte die Zuschauer von den Vorteilen der öffentlichen gegenüber der privaten Stromerzeugung überzeugen. Einen volkstümlichen Erzähler sollte der Film haben und Woody Guthrie wurde ihm empfohlen (wahrscheinlich von Alan Lomax).
Woody hielt sich mit seiner Frau und Kindern gerade in Kalifornien auf. Ehe der Job ihm zugesichert war – andere waren auch im Gespräch – zog Woody mit seiner ganzen Familie nach Portland, Oregon. Die Familie kam verhungert, mittellos, dreckig und pleite in Portland an. Unterwegs hatte Woody ihr Radio verpfänden müssen, um den Kindern etwas zu essen zu kaufen. Dabei waren die Finanzen für den Film nicht mehr gesichert. Von Fritsch hatte Mitleid mit Guthrie und überredete den Direktor der BPA, Guthrie eine Weile anzuheuern. Er bekam einen 30-Tage Vertrag als Arbeiter für 266 Dollar und 66 Cent. Es sollte der produktivste Monat seines Lebens werden. Es heißt, er schrieb 26 Lieder in dieser Zeit, obwohl die Zahl nicht bestätigt werden kann. Unter ihnen waren aber einige seiner besten.
Jeden Tag fuhr Woody mit einem BPA Auto und schaute sich einen anderen Teil des Flusses an. Daß der Staat diese riesigen Dämme baute, entsprach seinen Ideen vom Sozialismus und er glorifizierte die Arbeiter in Liedern wie „Jackhammer John“, „Hard Traveling“, und „Dirty Overalls“. Tagsüber schrieb er seine Notizbücher voll und abends, in einem kleinen Raum des BPA-Gebäudes, verfeinerte er seine Ideen. Wie bei Woody üblich, nahm er alte Melodien, manchmal völlig unbewußt, um neue Lieder damit zu machen. Für „Roll On, Columbia“ benutzte er die Melodie von Lead Belly's „Goodnight Irene“. Die Melodie für „The Grand Coulee Dam“ ist die von „Wabash Cannonball“. Für „Columbia's Waters“ lieh er die Melodie von Jimmie Rodgers' „Muleskinner Blues“. „Song of the Grand Coulee Dam“ benutzt die Music von „On Top of Old Smokey“ und die für „Jackhammer Blues“ stammt von „Brown's Ferry Blues“. Da waren ein paar Talking Blues dabei und wenn Not am Mann war, reichte er ein Lied ein, das er schon früher geschrieben hatte.
Während seiner Zeit bei der BPA wurde Woodys Auto wegen der nicht gezahlten Raten beschlagnahmt. Am Ende wurden einige der Lieder für eine mögliche zukünftige Verwendung aufgenommen, aber das Geld für den Film wurde Opfer des Krieges. Erst 1949 erschien der Film The Columbia , in dem drei von Woodys Liedern verwendet wurden.
Um den 50. Geburtstag der Bonneville Power Administration zu feiern, wurden Kopien der Aufnahmen aufgespürt – die ursprünglichen Aufnahmen waren verschwunden.- und als LP herausgebracht. Heute werden die Aufnahmen im Besucherzentrum des Staudammes verkauft. Columbia River Collection , Rounder CD1040 Erst 1966 wurde der todkranke Guthrie für seine damalige Arbeit geehrt. Innenminister Stewart L. Udall nannte eine 12.000 Kilowatt Stromerzeugungsstation nach dem Songschreiber, „Woody Guthrie Substation“.
Internet:
Grand Coulee Dam
Bonneville Dam
Bonneville Power Administration
The middle of Montana, a dirty cold night,
I inquired of lodging in a rough-looking bar.
They told me of Bessie, they said she welcomed
All sinner and saint from near and from far.
Above an old bookstore, the narrow stairs beckoned
To a tired old traveler fresh from the road.
At the top of the flight was a weathered old woman
With an accent as thick as a piece of old sod.
(chorus)
It’s just Bessie and Me this evening in old Butte, Montana,
In an empty hotel on a cold Friday night.
With the ghosts of the miners and the old thread-bare carpets,
Forty rooms vacant in the fading twilight,
The windows shut tight against the morning.
In 1909, these oak doors first opened
To the immigrant dreams of a thousand strong men.
In the thirties young Bessie took the ship here from Ireland
To be a maid for her uncle, to cook and to mend.
She married a man who came from her own country.
They carved out a life beneath the big sky.
Their boarders were hard men who toiled in the darkness,
For the copper and the silver they lived and they died. (chorus)
Bessie spoke of her youth and of the Easter Rebellion
And a lad that she loved that has never been found.
She told tales of the thirties here in western Montana,
Of the unions who protected the men deep in the ground.
Butte was a good town, I can still hear her say,
The men were hard-working, and the churches were strong.
Now the churches are abandoned and the buildings are rotting
And the Berkeley Pit and the shafts have been idle too long. (chorus)
Tonight I walk down the streets of old Butte, Montana,
Imagining the Friday nights this town did know,
The drinking and the fighting and the spirit of adventure
That epitomized this young land back so long ago.
Bessie’s rooms now are spotless, the towels are clean,
The hallways ring hollow with no one around.
Like this Friday night Main Street of old Butte, Montana,
There’s the echoes of the past, but there’s hardly a sound.
(chorus)
Bessie und ich
[englischer Text]
Mitten in Montana, eine dreckige, kalte Nacht,
in einer verkommenen Kneipe erkundigte ich mich nach einem Quartier.
Sie erzählten mir von Bessie, sie hieße alle
Sünder und Heiligen von nah und von fern willkommen.
Über einen alten Buchladen lockte eine schmale Treppe
einen müden Reisenden, gerade angekommen.
Oben stand eine verwitterte alte Frau
mit einem Akzent so dick wie ein Stück Grasnarbe.
(Refrain)
Es sind nur Bessie und ich heute abend im alten Butte, Montana,
in einem leeren Hotel in einer kalten Freitagnacht,
mit den Geistern der Bergarbeiter und den fadenscheinigen Teppichen,
vierzig Zimmer leer in der schwindenden Dämmerung,
die Fenster gegen den Morgen fest geschlossen.
1909 öffneten sich die Eichentür zum ersten Mal
zu den Einwandererträumen tausend starker Männer.
In den Dreißigern nahm die junge Bessie das Schiff hierher von Irland,
um Dienstmädchen ihres Onkels zu sein, zu kochen und zu flicken.
Sie heiratete einen Mann aus ihrem eigenen Land;
sie schufen sich ein Leben unter dem großen Himmel.
Ihre Kostgänger waren harte Männer, die in der Dunkelheit schufteten,
für das Kupfer und das Silber lebten sie und starben sie.
(Refrain)
Bessie sprach von ihrer Jugend und von dem Osteraufstand
und einen Jungen, den die liebte und der nie gefunden wurde.
Sie erzählte Geschichten aus den Dreißigern im Westen Montanas,
von den Gewerkschaften, die die Männer tief in der Erde schützten.
Butte war eine gute Stadt, noch höre ich sie es sagen,
die Männer arbeiteten hart und die Kirchen waren stark.
Jetzt sind die Kirchen verwaist, die Häuser verotten.
Die Berkeley Grube und die Schächte sind zu lange stillgelegt.
(Refrain)
Heute Nacht gehe ich durch die Straßen des alten Butte, Montana,
stelle mir die Freitagnächte vor, die diese Stadt gekannt hatte,
das Trinken, das Kämpfen, den Geist des Abenteuers,
der dieses junge Land vor langer Zeit ausmachte.
Bessies Zimmer waren picobello, die Handtücher sauber.
Die Flure erklingen hohl, da ist niemand,
wie die Freitag Nacht auf der Hauptstraße vom alten Butte, Montana.
Die Vergangenheit widerhallt, aber es gibt kaum ein Geräusch.
(Refrain)
Nachruf von Bessie Mulhern |
1984 trat Tom May zum ersten Mal in Butte, Montana in der Silver Dollar Bar auf, früher eines der vielen Freudenhäusern der Stadt. Die Besitzerin, Jane Faught, brachte die Musiker in dem Towey Hotel in der Montana Street unter. Das Hotel war allgemein nach der Besitzerin als „Bessie's“ bekannt. Bessie wurde 1902 als Bessie Towey in Irland in County Roscommen geboren. 1937 kam sie mit dem Schiff nach New York und reiste mit der Bahn weiter nach Butte, wo sie für ihren Onkel Martin Towey in seinem 1909 gegründeten Hotel als Köchin und Zimmermädchen arbeitete. Ihr zukünftiger Mann, James Mulhern, wohnte im Towey Hotel. Als ihr Onkel krank wurde, pflegte sie ihn bis er während des Zweiten Weltkrieges starb. Nach seinem Tod führte sie das Hotel alleine weiter. Ihr Mann starb nach dem Zweiten Weltkrieg auf Grund von Kriegsverletzungen. Danach, bis kurz vor ihrem Tode am 2. Juli 1996, machte Bessie Mulhern alleine weiter. Tom May erinnert sich, sechs Dollar für die Übernachtung bezahlt zu haben. Utah Phillips, der auch bei Bessie wohnte, wenn er in Butte war, bezahlte zehn Dollar, aber eine zweite Nacht war umsonst, wenn er sich das Bett selber machte.
Tom May schrieb mir: „Bessie hatte eine eigene Meinung zu vielen Themen und es war stets eine Freude mit ihr zu reden...Für ein Lächeln und eine Geschichte war auf Bessie immer Verlaß. Jeden Sonntag um 14Uhr erhielt sie einen Anruf von ihrem Bruder in New York, den sie nur einmal getroffen hatte, als sie in den 30er Jahren durch die Stadt gereist war. Sie besuchte Irland nie wieder und liebte ihre adoptierte Stadt Butte und kritisierte die Menschen, die sie in die Schwierigkeiten der 80er Jahre brachten.“
In dem Nachruf zu Bessie wurde Tom Mays Lied „Bessie and Me“ erwähnt. Auch Utah Phillips und Mark Ross widmeten
Deep Water, Ice and Snow
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Tiefes Wasser, Eis und Schnee
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My name is Dodge, but then you know that
It's written on the chart there at the foot end of the of the bed
They think I'm blind, that I can't read it
I've read it every word and every word it says is death
So, confession, is that the reason that you came?
Get it off my chest before I check out of the game
Since you mention it, well there's thirteen things I'll name
Thirteen crosses high above the cold Missouri waters
August, '49, North Montana
The hottest day on record, the forest tinder dry
Lightning strikes in the mountains
I was crew chief at the jump base, I prepared the boys to fly
Pick the drop zone, C-47 comes in low
Feel the tap upon your leg that tells you go
See the circle of the fire down below
Fifteen of us dropped above the cold Missouri waters
Gauged the fire, I'd seen bigger
So I ordered them to sidehill and we'd fight it from below
We'd have our backs to the river
We'd have it licked by morning even if we took it slow
But the fire crowned, jumped the valley just ahead
There was no way down, headed for the ridge instead
Too big to fight it, we'd have to fight that slope instead
Flames one step behind above the cold Missouri waters
Sky had turned red, smoke was boiling
Two hundred yards to safety, death was fifty yards behind
I don't know why I just thought it
I struck a match to waist high grass running out of time
Tried to tell them, step into this fire I set
We can't make it, this is the only chance you'll get
But they cursed me, ran for the rocks above instead
I lay face down and prayed above the cold Missouri waters
And when I rose, like the phoenix
In that world reduced to ashes there were none but two survived
I stayed that night and one day after
Carried bodies to the river, wonder how I stayed alive
Thirteen stations of the cross to mark to their fall
I've had my say, I'll confess to nothing more
I'll join them now, because they left me long before
Thirteen crosses high above the cold Missouri waters
Thirteen crosses high above the cold Missouri shore...
Das kalte Wasser des Missouri Flusses
[englischer Text]
Mein Name ist Dodge, aber das wissen Sie schon.
Es steht auf der Tabelle geschrieben, am Fußende des Bettes.
Sie meinen, ich sei blind, daß ich es nicht sehen kann,
aber ich habe jedes Wort gelesen und jedes Wort bedeutet den Tod.
Also Beichte, ist das der Grund, warum Sie da sind,
mich erleichtern, ehe ich mich aus dem Spiel verabschiede?
Nun weil Sie das sind, gibt es 13 Dinge, die ich nennen werde,
13 Kreuze hoch über dem kalten Wasser des Missouri Flusses.
August ‘49, im Norden von Montana,
der heißeste Tag, den es je gegeben hatte und der Wald trocken wie Stroh.
In den Bergen schlägt ein Blitz ein.
Ich war Mannschaftsleiter und machte die Jungs zum Absprung bereit,
bestimmte die Absprungsstelle, C-47 fliegt tief darüber.
Ich spürte das Klopfen am Bein; es ist Zeit zum Springen,
und sah das Feuer unter uns.
15 sprangen über den kalten Wasser des Missouri Flusses ab.
Schätzte das Feuer ein; ich hatte schon größere gesehen.
Also befahl ich den Männern das Feuer von unten zu bekämpfen .
Mit dem Rücken zum Fluss standen wir da.
Morgen früh hätten wir es geschafft, auch wenn wir es langsam angingen.
Aber das Feuer machte einen Sprung über das Tal.
Es führte keinen Weg mehr nach unten, wir rannten nach oben.
Das Feuer war zu groß, wir hätten den ganzen Berg bekämpfen müssen.
Die Flammen waren nur einen Schritt hinter uns über den Wasser des Missouri Flusses.
Der Himmel färbte sich rot, der Rauch brodelte,
200 Meter zur Sicherheit, der Tod lediglich 50 Meter hinter uns.
Ich weiß nicht warum, es fiel mir plötzlich ein.
Ich zündete das hohe Gras an, die Zeit rannte davon.
Versuchte den anderen zu sagen, sie sollten in das Feuer eintreten,
wir schaffen es nicht; es ist unsere einzige Chance.
Aber sie verfluchten mich, rannten stattdessen bergauf.
Ich legte mich hin und betete über den kalten Wasser des Missouri Flusses.
Und als ich aufstand, wie ein Phönix,
in einer zur Asche verwandelten Welt gab es nur 2 Überlebende.
Ich blieb die Nacht und noch einen Tag,
trug Leichen zum Fluß und fragte mich, wie ich am Leben geblieben war.
13 Stationen des Kreuzes, die den Weg ihres Todes markieren.
Ich habe alles gesagt, mehr gibt es nicht zu beichten.
Ich gehe jetzt zu ihnen, weil sie mich vor langem verließen.
13 Kreuze hoch über dem kalten Wasser des Missouri Flusses.
Mann Gulch Brand |
Am 5. August 1949, gegen zwölf Uhr dreißig entdeckte man einen Brand in der schmalen Schlucht,. die als Mann Gulch bekannt war, gelegen am Missouri Fluß nördlich von Seeley Lake, etwa 35 Kilometer nördlich der Stadt Helena. Es war ein heißer, windiger Tag, mit einer Höchsttemperatur in Helena von 40° C. Eine Mannschaft von 15 "smoke jumpers" - Fallschirmspringer, die über Waldbrände abspringen, um das Feuer zu bekämpfen - viele davon Veteranen des Zweiten Weltkriegs, machte sich von dem Zentrum für "smoke jumpers" in Missoula, Montana, 165 Kilometer westlich des Feuers, auf den Weg. Zwischen 15:50 und 16:10 sprangen sie über dem Feuer ab. Leiter der Mannschaft war R. Wagner "Wag" Dodge. Die DC-3, die ihre Gerätschaften abwarf, hatte Probleme und verstreute sie über ein großes Gebiet. Das Funkgerät ging kaputt. Erst gegen 17 Uhr hatten sie ihre Gerätschaften eingesammelt. Zu dem Zeitpunkt fühlten sich die Brandbekämpfer von dem Feuer nicht bedroht. Um drei Uhr hatte sich der Wind gedreht und hatte auch an Geschwindigkeit zugenommen. Dodge hatte den Fluß im Rücken gelassen, als Fluchtweg. Nun zogen die Männer sich in Richtung Fluß zurück. Um 17:40 Uhr spürten die Männer immer noch keine Gefahr. Aber eine Kombination vom Wind und intensiver Hitze verursachte eine Explosion ("blow up"). Das Feuer sprang von einer zur anderen Seite der Schlucht und schnitt die Mannschaft vom Fluß ab. Um 17:45 entdeckte die Mannschaft, daß sie vom Fluß abgeschnitten war. Die Männer flüchteten wieder bergauf. Dodge zündete ein Rettungsfeuer in dem langem Gras um 17:50 Uhr. Er forderte die Männer auf, in das Rettungsfeuer einzutreten, aber niemand blieb bei ihm. Sie hielten ihn für verrückt und flüchteten weiter bergauf. Dodge legte sich in die heißen Asche seines Feuers und nach wenigen Sekunden ging das Hauptfeuer über ihn hinweg. Der gewaltige Wind hob ihn dreimal von der Erde. Um 18:10 konnte Dodge wieder aufstehen und umherlaufen. Nur zwei weitere überlebten das Feuer, Robert Sallee und Walter Rumsey. Sallee war erst siebzehn, ein Jahr jünger als das Mindestalter für die Brandkämpfer. Für beide war es der erste Sprung gewesen. Das Feuer in Mann Gulch ist das Thema von Norman Macleans Buch Young Men and Fire, das die Grundlage war für James Keelaghans Lied. Fünf Jahre später starb Dodge an Hodgkins Krankheit.
Der Brand in Mann Gulch im Internet:
www.fs.fed.us/rm/pubs/int_gtr299/index.html
formontana.net/gulch.html
Roll On Owyhee
[deutsche Übersetzung]
Ian Tyson
From the top of Mahogany Ridge
you can see forever
and forever is a long, long way
the desert rules - the first rule
you've got to know your way back home
and you'll be back to ride another day
When the night falls the silence all around you
the beating of your heart
is the only sound
down in some lonely canyon
beside a sagebrush fire
dreaming of the lights of paradise town
(chorus)
Roll on Owyhee
wild horse heaven
I hope it always will be
Roll on Owyhee
far across the sagebrush sea
So we'll raise our glasses high
to the big Owyhee
we'll have another round
for the fellas who still hear the call
you got to play the card that's dealt you
ride the horses that they cut you
coming off the Mountain Tapadero tall
(chorus)
Immer weiter Owyhee
[englscher Text]
Von oben auf Mahogany Ridge
kann man ewig sehen
und ewig ist ganz schön weit.
Die Wüste herrscht, die erste Regel:
du mußt den Weg nach Hause kennen und eines Tages wirst du zurückkehren.
Wenn die Nacht einbricht und um dich herum alles still ist
und dein Herzschlag
das einzige Geräusch ist,
in einer tiefen Schlucht
neben einen Lagerfeuer
von den Lichtern im Paradise träumend.
Immer weiter Owyhee,
Himmel für wilde Pferde,
Ich hoffe es wird das immer so sein.
Immer weiter Owyhee
über ein Meer aus Salbeibüsche.
Also heben wir ein Glas
auf die große Owyhee
und noch eine Runde
auf die Kerle, die den Ruf noch hören.
Du muß die Karte spielen, die du erhältst
und das Pferd reiten, das für dich ausgesucht wurde,
vom großen Berg Tapadero herunterkommend.
Hymne 3
[englischer Text]
Also reite ich morgens aus
Durch die Weiden meiner feierlichen Ebene,
und das Leder kracht in der Stille
und erklingt mit dem Trab und nochmals mit dem Trab.
Ich werde im Rhythmus der Hufen leben,
ich werde genau zuhören und den Ruf hören,
obwohl ich noch wild und frei reiten werde.
Und während ich am Morgen ausreite,
vor dem Vogel, vor dem Sonnenaufgang
werde ich dieses Gedicht sein, werde ich dieses Lied sein.
Mein Herz wird der Welt eine Warnung schlagen.
Jene Reiter werden mit mir reiten
und wir werden gut sein und wir werden frei sein.
Montana Backroads
[deutsche Übersetzung]
Bruce Carlson
Shantih Publishing and Productions (ASCAP)
In an old pickup truck, with his hat pulled down,
He drives them old Montana backroads.
Remembering half-forgotten times and wondering where it's gone,
And if he can still carry the load.
Now, the summer sun is setting, and the moon is on the rise,
And he pulls that old pickup into town.
And he parks beside the place where the feed store used to be
And he heads for an old familiar sound.
(chorus)
Those honky-tonk bands still play old-time songs,
Remembering how things used to be.
Sitting at the bar with his head down in his hands,
So alone with his memories,
Lord, he's so alone with his memories.
He remembers back in '33, or was it '34,
The year that he won the rodeo.
The buckle that they gave him, well, he still wears today,
For that Brahma bull that he rode.
But his riding days are over now, his back is getting weak,
And his eyesight, it just ain't as good
As the days he'd spot a deer at a hundred yards or more,
And bring a month's supply of food.
(chorus)
Now the bar is getting set to close, they say he's got to leave,
But it feels like, Lord, he just arrived.
So he downs his last shot as he's heading for the door,
Getting ready for that long and lonely drive.
(repeat first verse)
(final chorus)
Those honky-tonk bands still play old-time songs,
Remembering how things used to be.
And he stumbles through the door, and he falls on his bed,
So alone with his memories,
Lord, he's so alone with his memories.
In einem alten Kleinlaster, mit dem Hut auf der Stirn
fährt er die kleinen Landstraßen von Montana ab,
und erinnert sich an alte Zeiten und fragt sich, wo sie geblieben sind,
und ob er die Last noch tragen kann.
Die Sommersonne geht unter und der Mond geht auf
als er den alten Wagen in die Stadt steuert.
Und er parkt da, wo man früher Futter kaufte
und sucht den alten, vertrauten Klang.
(Refrain)
Die Honky-Tonk-Bands spielen die alten Lieder noch
und erinnern sich wie es mal war.
Er sitzt an der Bar mit dem Kopf in den Händen,
allein mit seinen Erinnerungen,
so allein mit seinen Erinnerungen.
Er erinnert sich an das Jahr '33, - oder war es '34? -
das Jahr in dem er das Rodeo gewann.
Und die Gürtelschnalle, die er gewann, trägt er noch heute,
für den Brahmabullen, den er ritt.
Aber seine Zeit als Reiter ist längst vorbei und der Rücken ist nicht mehr so stark,
und seine Sehkraft läßt nach.
Vorbei sind die Tage als er ein Reh auf 100 Meter Entfernung traf
und Nahrung für einen Monat nach Hause brachte.
(Refrain)
Nun schließt das Lokal bald; sie sagen, er muß gehen.
Er hat aber das Gefühl, er sei gerade gekommen.
Er trinkt aus und steuert auf die Tür zu
und bereitet sich auf die lange, einsame Fahrt nach Hause vor.
(wiederhole erste Strophe)
(letzter Refrain)
Die Honky-Tonk-Bands spielen die alten Lieder noch
und erinnern sich, wie es mal war.
Er stolpert durch die Tür und fällt in sein Bett,
allein mit seinen Erinnerungen
so allein mit seinen Erinnerungen
INSA BERNDS studierte Klavier, Musiktheorie und Geige in ihrer Geburtstadt Lübeck, Freiburg, Mailand sowie Berlin. Sie erhielt ihr Diplom an der HdK Berlin sowie am Mailänder Konservatorium. Daran schloss sich das Studium der Musikwissenschaft und Komparatistik an der FU Berlin an. Sie war Stipendiatin des Landes Berlin und arbeitet zur Zeit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an einem universitären Forschungsprojekt in Berlin.
Kammermusik, Liedbegleitung und Korrepetition in diversen Formationen und Projekten nehmen einen wichtigen Platz in ihrem pianistischen Lebenslauf ein. Tourneen führten sie in verschiedene europäische Länder sowie nach Israel, USA und Kanada. Sie konzertiert außerdem regelmäßig mit Ensembles wie dem Casanova Society Orchestra, die sich der Kaffeehaus- und Salonmusik, frühem Jazz und Swing widmen.